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Magnolia - Magnolia; USA 1999, Regie: Paul Thomas Anderson Mit Tom Cruise, Julianne Moore, Phillip Seymour Hoffman, William H. Macy, Jason Robards, Jr., Melora Walters… Was? Neun Menschen in Los Angeles werden einen Tag und eine Nacht begleitet. Darunter der Krankenpfleger Phil (Hoffman), der den sterbenden TV-Produzenten Earl (Robards, Jr.) betreut. Dieser verrät ihm, dass sein Sohn der abgedrehte „Bagger-Motivator“ Frank (Cruise) ist. Diesen will Earl also schnellstmöglich informieren und damit Vater und Sohn wieder vereinen. Nur Frank hat daran wenig Interesse. Earls Frau Linda (Moore) plagen inzwischen Gewissensbisse, da sie Ihn ständig betrogen und nun doch ihre Liebe entdeckt hat. Auch die drogenabhängige Claudia (Walters) hat sich von ihrem Vater abgewendet. Der TV-Moderator hat Krebs und nur seine Tochter könnte ihn retten. Ein ehemaliger und aktueller Teilnehmer seiner Show sind ebenso Teil der Story wie ein Polizist, der sich in Claudia verliebt. Alle Schicksale sind dabei irgendwie miteinander verbunden. Wie? Magnolia fängt stark an. Die 3 kurzen Geschichten des Zufalls vor dem eigentlichen Film sind einfach cool. Auch wenn dieses hohe Zufallsniveau nicht gehalten wird, sind die weiteren Schicksale sehenswert in Szene gesetzt. Das Schauspielerensemble leistet hervorragende Arbeit und die Geschichten sind glaubwürdig und mitreißend. Auch die Verknüpfung aller Handlungsstränge durch ein Lied (Wise up) ist fast schon virtuos zu nennen. Dennoch bleibt man als Zuschauer nicht von diversen Klischees und ein paar Längen verschont. Nichtsdestotrotz bleibt der Film auch trotz der pessimistischen Stimmung unbedingt sehenswert ist aber nicht das erwartete Kunstwerk. Wertung: 08/10 |
Mann unter Feuer - Man on Fire; USA 2004, Regie: Tony Scott Mit Denzel Washington, Dakota Fanning, Radha Mitchell, Christopher Walken, Marc Anthony… Was? Der ehemalige Anti-Terror-Agent Creasy (Washington) ist fertig mit sich und der Welt und sucht sein Heil im Alkohol. Widerwillig nimmt er in Mexico, das von einer Entführungswelle heimgesucht wird, einen Job als Bodyguard an. Er soll die neunjährige Pita (Fanning) beschützen und tut dies zunächst sehr distanziert. Aber bald erwärmt die Kleine sein Herz, beide freunden sich an und Creasy fasst schließlich neuen Lebensmut. Doch dann passiert das Unvermeidliche: Pita wird entführt und Creasy dabei lebensgefährlich verletzt. Bei der Geldübergabe geht alles schief und die Entführer machen kurzen Prozess. Kaum ist Creasy wieder bei Bewusstsein gibt es nur noch einen Gedanken: Rache! Und so tut er bald das, was er am besten kann. Er tötet, und zwar jeden, der irgendwie von Pitas Entführung profitiert hat. Bei seinem Feldzug durch die Unterwelt kommt er bald Verbindungen zu höchsten Kreisen auf die Spur. Aber nichts und Niemand kann Creasy aufhalten… Wie? Wer den Trailer gesehen hat, kennt schon den ganzen Film. Diese bescheuerte PR-Strategie, die immer öfter zu beobachten ist, nimmt jegliche Überraschung und kostet viel Spannung. Das macht den Film an sich aber nicht schlechter. Zugegeben, innovativ ist Mann unter Feuer nicht gerade. Und Selbstjustiz-Storys sind eigentlich immer recht fragwürdig. Dennoch ist der Film einen Blick wert. Tony Scott schafft es immerhin über 146 Minuten kaum Langeweile aufkommen zu lassen. Der erste Teil, die Einführung der Charaktere und Creasys „Auftauen“, ist psychologisch durchaus stimmig und glaubhaft, die zweite Hälfte kompromisslos hart. Dabei ist auf Washington schauspielerisch Verlass auch wenn sein Charakter, wie eigentlich der ganze Film, kaum ein Klischee auslässt. Scotts optische Umsetzung geriet opulent aber gewöhnungsbedürftig. Mit schnellen Cuts und allerlei optischem Brimborium wirkt der Film wie ein Video Clip, und wirkt dabei wie Natural Born Killers auf Speed, was aber manchmal ziemlich nervt. Auch der Story ist durch die Vielzahl an Hintermännern und Mitwissern leider nicht immer leicht zu folgen und das Ende geriet ziemlich kitschig (schöne Grüße aus Hollywood!). Dennoch ist der Film für Actionfans durchaus sehenswert. Neue Impulse fürs Genre darf man aber nicht erwarten. Wertung: 07/10 |
Der Maschinist - The Machinist; ESP 2003, Regie: Brad Anderson Mit Christian Bale, Jennifer Jason Leigh, Aitana Sánchez-Gijón, John Sharian, Michael Ironside… Was? Seit einem Jahr leidet Maschinist Trevor Reznik (Bale) an Schlaflosigkeit. Entsprechend gezeichnet ist er nur noch ein ausgemergeltes Abbild seiner selbst im Dämmerzustand. Nur in allnächtlichen Unterhaltungen mit Hure Stevie (Jason Leigh) oder Kellnerin Marie (Sánchez-Gijón) findet Trevor einen Ausgleich. Eines Tages taucht ein gewisser Ivan (Sharian) in der Fabrik auf, der eine merkwürdige Faszination auf Trevor ausübt. Unkonzentriert und von Ivan abgelenkt verschuldet er einen Unfall, der dem Kollegen Miller (Ironside) den Arm kostet. Von nun an beginnt der Alptraum erst recht, denn niemand in der Fabrik scheint einen Ivan zu kennen. Zudem dringt offensichtlich jemand regelmäßig in seine Wohnung ein und hinterlässt mysteriöse Notizen. Als er bei Ivan ein Foto findet, dass ihn zusammen mit einem seiner Kollegen beim Angeln zeigt lässt das nur einen Schluss zu: Eine Verschwörung gegen Trevor als Rache für den Unfall. Aber so einfach lässt sich das nicht beweisen. Derweil wird Trevor sowohl für Stevie als auch Marie mehr als nur ein guter Kunde/Gast. Beide machen ihm offensichtliche Avancen. Er geht sogar mit Marie und ihrem Sohn auf den Rummel, doch selbst das endet in einem Fiasko… Wie? Der Film ist ein Alptraum. Aber nicht im filmischen Sinne. Mit den ausgebleichten Bildern und der beklemmenden Story zieht der er den Zuschauer in einen kafkaesken Bann. Dabei wirkt gerade die Optik mitunter etwas sehr aufgesetzt, verfehlt jedoch nicht ihre Wirkung. Für Spannung ist durch immer verwirrende Wendungen immer gesorgt. Absolutes Highlight ist aber Christian Bale, der für die Rolle extrem hungerte und total krass aussieht. Kombiniert mit seinem Spiel macht er allein damit den Film schon sehenswert. Auch die andern Darsteller überzeugen und am Ende gibt es eine psychologisch stimmige Auflösung, die fast an Sixth Sense heranreicht. Dennoch wird der Maschinist nicht jeden überzeugen. Weitgehend actionarm und suggestiv könnte sich manch Zuschauer auch langweilen. Nicht jeder wird sich von den arg gewollten Bildern fesseln lassen. Aber genau darin liegt auch die Stärke des Films. Man kann ihn lieben oder hassen. Und eben das macht doch einen potentiellen Kultfilm aus, oder?! Wertung: 08/10 |
Meet the Feebles - Meet the Feebles; NZ 1989, Regie: Peter Jackson Mit Robert dem Igel, Trevor der Ratte, Heidi dem Nilpferd, Wynyard dem Frosch… Was? Die große Feebles-Varieté-Show ist der Hit in der Stadt und beliebt bei Jung und Alt. Doch hinter den Kulissen brodelt es. Heidi, Star der Show, ist depressiv da ihr Geliebter Bletch, gleichzeitig Feebles-Chef, fremdgeht. Ihren Kummer kompensiert sie mit Fressattacken. Unterdessen haben Bletch und Trevor auch noch andere Sorgen. Drogen- und Waffendeals wollen genauso koordiniert sein, wie die Pornoproduktion im Untergeschoß. Als sicherer Drogenabnehmer gilt der Messerwerfende Frosch Wynyard, der seit seiner Zeit in Vietnam alles nimmt, was high macht. Karnickel Harry hat da ganz andere Sorgen. Weil sich der Herr ungeschützt durchs halbe Ensemble gerammelt hat, plagen ihn nun merkwürdige Symptome und die Klatschpresse lauert schon. Wie soll Regisseur Sebastian unter diesen Bedingungen die neue Show auf die Beine stellen? In all dieses Chaos platzt der naive Igel Robert, mit dessen Engagement ein Traum in Erfüllung geht. Kaum angekommen, verliebt er sich unsterblich in Lucille. Hat das junge Glück unter diesen Rahmenbedingungen eine Chance? Vor allem weil Heidi ihren Bletch mal wieder mit Kitty erwischt und dann heißt es: Ein Nilpferd sieht rot! Wie? Alle, die sich schon mal die hinterlistige Frage gestellt haben, wie es denn hinter den Kulissen der Muppet-Show zugehen könnte, finden in Meet the Feebles ihre Antwort. Hier wird bitterböse, deftige Unterhaltung geboten die in dieser Ausprägung fast nur von Cartoon-Figuren dargestellt werden konnte. Und genau das macht den Reiz aus, denn so lassen sich die Geschmacklosigkeiten schön unverkrampft rüberbringen. Dass der Film ab 18 ist, ist dennoch nur zum Teil nachvollziehbar. Ausufernde Gewalt gibt es ja nur gegen Puppen. Aber vielleicht wollte man eventuellen Fehlkäufen vorbeugen, die unwissende Eltern angesichts der knuddeligen Feebles für ihre Jüngsten hätten tätigen können. Aber auch ein anderer Faktor kommt ins Spiel: Regisseur Jackson. Denn genau für diese Art von Filmen war Peter Jackson vor Herr der Ringe bekannt und entsprechend berüchtigt. Und somit ist der Film essentiell für alle (selbst ernannten) P.J. Fans, die es seit seiner Film-Trilogie gibt. Dabei sind die Feebles weniger drastisch als etwa Bad Taste oder Braindead, leider auch nicht ganz so genial. Trotzdem ist der Film sehenswert und taugt für Freunde eines etwas kranken Humors sicherlich auch zum Kultfilm. Wertung: 07/10 |
Miami Vice - Miami Vice, USA 2006, Regie: Michael Mann Mit Jamie Foxx, Colin Farrell, Li Gong, Naomie Harris, Luis Tosar, John Ortiz… Was? Sonny Crockett (Farrell) und Ricardo Tubbs (Foxx) sind nicht nur die härtesten und coolsten Bullen von Los Angeles, sie sind auch die stylishsten. Als ein alter Bekannter, der offenbar verdeckt ermittelte, sich vor ihren Augen umbringt, haben beide ihren neuen Fall. Als Drogenkuriere versuchen beide an die Drahtzieher des Syndikates zu gelangen, welches letztlich für den Tod ihres Freundes verantwortlich ist. Dabei führt die Spur über eine Gruppe Neonazis bis hin zur straff organisierten Organisation mit Jesús Montoya (Tosar) an der Spitze. Crockett beginnt eine Affäre mit Isabella (Li), Montoyas rechter Hand und Geliebten. Als Gefühle ins Spiel kommen, wird die Sache jedoch gefährlich. Vor allem als Tubbs’ Freundin Trudy (Harris) entführt wird und schließlich die Tarnung der beiden aufzufliegen droht… Wie? Ohne die Spur einer Vorkenntnis hinsichtlich der Serie Miami Vice konnte ich mich völlig unbefangen auf den Film einlassen. Ja, ich habe tatsächlich nicht eine einzige Folge gesehen. Von Regisseur Mann hingegen hatte ich aber schon einiges erwartet. Angesichts Filmen wie Heat oder Collateral war mein Blich dann doch nicht ganz unvoreingenommen. Mann steht für Qualität, gerade in optischer und stilistischer Hinsicht und Miami Vice ist sein „Baby“. Doch gerade angesichts der hohen Erwartungen ist das Ergebnis doch recht ernüchternd ausgefallen. OK, MV ist ein solider Cop-Thriller mit, wen wundert’s, unheimlich viel Stil, aber das gewisse Etwas fehlt. Die Story wirkt dabei aufgesetzt komplex, verzettelt sich dabei aber in teils absurd wirkenden Details. Und anstatt dass Crocketts Affäre den erwünschten Kick erzielt, nervt das ganze eher, zumal die gute Frau noch nicht mal umwerfend aussieht. In Punkto Optik macht Michal Mann indes niemand etwas vor, jede Einstellung sitzt und das bleihaltige Finale macht denn auch vieles wieder wett. Trotzdem gelingt es nicht, die Spannungsschraube über die gesamte Filmdauer festzuziehen und so bleibt Miami Vice ein passabler Thriller ohne echte Überraschungen, der zumindest unheimlich gut aussieht aber bestimmt nicht zu Manns besten Filmen zählt. Wertung: 07/10 |
Das Millionenspiel - Das Millionenspiel; BRD 1970, Regie: Tom Toelle Mit Jörg Pleva, Dieter Hallervorden, Dieter Thomas Heck, Josef Fröhlich… Was? Anfang der Achtziger werden in Deutschland die Gesetze für Glücksspiele geändert. Ein fiktiver Sender strahlt die Show „Das Millionenspiel“ aus: ein Kandidat wir sieben Tage lang von Killern gejagt. Wenn er überlebt, gewinnt er eine Million Mark. Der Zuschauer wird Zeuge einer Folge dieser Show. Der Moderator (Heck) kommentiert die teils live gefilmten Ausschnitte die den Kandidaten Bernhard Lotz (Pleva) auf der Flucht vor der Köhler-Bande zeigen. Deren Chef (Hallervorden) wird langsam ungeduldig, da sich die Zeit dem Ende neigt. Die Zuschauer können entweder den Gejagten oder die Verfolger unterstützen, da die Jagd in aller Öffentlichkeit stattfindet. Lotz ist bald am Ende seiner Kräfte. Die Produzenten sorgen sich unterdessen um die Quoten und möglichst spektakuläre Bilder. Wie? Es ist schon erstaunlich, was da für ein Film Anfang der Siebziger in Deutschland entstand. Man könnte angesichts der heutigen TV-Landschaft geradezu von visionär sprechen. Prinzipiell handelt es sich um einen frühen Vorgänger von Running Man, nur noch realistischer und glaubwürdiger. Klar, die technische Umsetzung, die für die Show im Film stattfindet, wäre so nicht machbar. Ansonsten wirkt aber alles sehr echt. Besonders gelungen ist die Präsentation des Films als die Show selbst und nicht etwa als Film darüber (wie bei Running Man). Dabei macht besonders Heck seine Sache als Showmaster außerordentlich gut, auch wenn er dafür nicht viel schauspielern muss. Pleva überzeugt als gebeutelter Kandidat und Hallervorden überrascht in ernster Rolle als Kopf der Killerbande. Die Authentizität der Spielshow wird zusätzlich durch die immer wieder eingestreuten genialen Werbespots des Stabil-Elite Konzerns unterbrochen. Favorit: Nullpillen! Auf jeden Fall ist der Film absolut sehenswert und kann mit Fug und Recht als Meilenstein bezeichnet werden. Wertung: 09/10 |
Monster Man - Monster Man; USA 2003 , Regie: Michael Davis Mit Eric Jungmann, Justin Urich, Aimee Brooks, Michael Bailey Smith… Was? Adam (Jungmann) ist mit seinem Auto mitten durch America unterwegs. Er will zur Hochzeit seiner Ex-Freundin, um seine vermeintlich letzte Chance zu nutzen. Mit ihm unterwegs ist, unerwünschter Weise, sein ehemals bester Kumpel Harley (Urich). Dieser ist ein ziemlicher Proll, der ständig Adam nervt und überall anecken muss. Plötzlich werden beide von einem riesigen Monstertruck verfolgt und bedrängt. Ist das ein Hinterwäldler, der sich für Harleys Unverschämtheiten bei der letzten Rast revanchieren will? So scheint es, denn die beiden können entkommen. Wenig später treffen sie jedoch wieder auf den Truck. Und während Harley in die Fahrerkabine uriniert, sieht Adam dem Fahrer ins Auge, einem riesigen, furchtbar entstellten Narbengesicht (Bailey Smith). Beide verduften erneut erfolgreich. Doch zu früh gefreut, denn als Adam in der darauf folgenden Nacht im Motel wach wird, sieht er sich im Bett mit einem Tierkadaver konfrontiert. Dieser „Scherz“ des Monster Man veranlasst beide wiederum zur panischen Flucht. Im Auto treffen sie auf die hübsche Sarah (Brooks), die offenbar nur eine Schlafgelegenheit gesucht hat. Adam und Harley nehmen sie mit und wundern sich bald über erstaunlich viele Amputationen bei den Bewohnern in der Gegend. Trotz fortwährender Bedrohung und sich häufender merkwürdiger Zwischenfälle, kommen Sarah und Adam sich bald näher. Bei einer besonders fiesen Attacke des Trucks wird zuerst Adams Auto, dann Harley außer Gefecht gesetzt und schließlich Sarah entführt. Mit all seinem Mut macht sich Adam auf den Weg ins Haus des Monsters um Sarah zu retten, aber er hat nicht die geringste Ahnung, was ihn wirklich erwartet… Wie? Direkt auf Video erschienen, fristet Monster Man ein wahrscheinlich weitgehend unbeachtetes Leben auch in deiner Videothek. Und die Inhaltsbeschreibung lässt sehr schnell auf Horrortrash schließen. Zu Recht aber überraschenderweise ist der Film weit besser als man vermuten könnte. Zunächst sind es die beiden bestens aufgelegten Hauptdarsteller, die für gute Unterhaltung sorgen. Urich erinnert dabei bisweilen an Jack Black. Echter Horror wird kaum geboten, die bedrohlichen Situationen werden meist durch dumme Sprüche entschärft. Das mag Atmosphäre kosten, aber die wird gar nicht erst versucht aufzubauen. Das geht jedoch völlig in Ordnung, denn der Film macht auch so jede Menge Spaß. Gerade als die ständigen Attacken mit anschließender Flucht etwas anfangen zu nerven, steuert der Film auf sein grandios groteskes Finale zu. Da wird aus dem Teenie-Horror-Roadmovie plötzlich eine irre Mischung aus The Texas Chainsaw Massacre und Evil Dead. Und spätestens wenn sich Adam nur mit einem Bleistiftstummel gegen den Monster Man zur Wehr setzt, sollte man wissen, wie ernst sich der Film nimmt. Dazu gibt’s dann einige durchaus sehenswerte Splatter-Effekte. Wer mit dieser Art von „Humor“ etwas anfangen kann oder solcherlei Horror mag, der sollte Monster Man beim nächsten Videotheksrundgang unbedingt mal Beachtung schenken. Alle anderen finden’s wahrscheinlich eher stumpfsinnig oder geschmacklos. Wertung: 07/10 |
Mord im Pfarrhaus - Keeping Mum, UK 2005, Regie: Niall Johnson Mit Rowan Atkinson, Kristin Scott Thomas, Maggie Smith, Patrick Swayze, Tamsin Egerton, Toby Parkes… Was? Familie Goodfellow lebt im kleinen englischen Örtchen Little Wallop. Die Ehe von Gloria (Scott Thomas) und Walter (Atkinson) dümpelt so vor sich hin, Tochter Holly (Egerton) hat ständig neue Freunde und Sohn Petey (Parkes) wird von der Schulgang tyrannisiert. Walter ist Pastor in Little Wallop und hat stets ein offenes Ohr für die Probleme seiner Gemeinde, außerdem soll er bald eine Rede vor wichtigen Leuten halten und ist nicht allzu glücklich darüber. Noch weniger glücklich, geradezu frustriert ist Gloria, die vom attraktiven Golflehrer Lance (Swayze) angeflirtet wird. Alles scheint sich zu ändern, als Grace Hawkins (Smith) als Haushälterin in das Leben der Goodfellows tritt. Sukzessive verschwinden die Probleme der Familie. Peteys Schulfeinde verunglücken, der nervige Nachbarshund verschwindet plötzlich und Walter findet Inspiration für seine Rede im Internet. Bald kommen sich auch die Goodfellows wieder näher und Lance scheint sich auch verdrückt zu haben. Doch wo viel Licht ist, ist auch Schatten und Grace birgt ein dunkles Geheimnis. Auch Gloria steht damit in Verbindung… Wie? Mord im Pfarrhaus ist eine angenehm ruhig erzählte britische Komödie die mit genau dem aufwartet, was erwartet wird: Schwarzem Humor. Die Handlung ist dabei schnell durchschaut und so lässt sich der Zuschauer auf das Sammelsurium an kuriosen Ideen ein, von denen aber keine so richtig überrascht. Ein wenig gezwungen wirkt es dann manchmal doch, quasi auf schwarzhumorig getrimmt, komme, was wolle. Dennoch amüsiert der Film teilweise köstlich, was auch den Akteuren zu verdanken ist. Grandios zum Beispiel Swayzes Strip, der mal nichts mit schwarzem Humor zu tun hat (gewissermaßen). Trotzdem ist Mord im Pfarrhaus nicht unbedingt ein Film fürs Kino, sowohl inhaltlich als auch vom Look her, hätte das auch eine gute britische TV-Produktion sein können. Sei’s drum, wer britischen Humor mag, der sitzt hier richtig. Auch angesichts der Seltenheit eines solchen generell im Film heutzutage. Den Spaß dürfte da auch nicht die Vorhersehbarkeit verderben. Wer diese Art von Humor noch nie mochte, der lässt besser die Finger davon. Und Fans von Rowan Atkinson seine gewarnt: das hier ist nicht Bean oder Johnny English. Hier ist nix mit vertrottelter Chaos-Comedy! Wertung: 07/10 |
Moulin Rouge - Moulin Rouge; USA 2001, Regie: Baz Luhrmann Mit Nicole Kidman, Ewan McGregor, Richard Roxburgh, John Leguizamo, Jim Broadbent… Was? Der hoffnungslos romantische Poet Christian (McGregor) kommt ins Paris des Jahres 1899 und ist von der rauschenden neuen Welt fasziniert. Bald trifft er auf eine durchgeknallte Schauspieltruppe die auch im exklusiven Super-Szene-Nachtclub Moulin Rouge tätig ist und schließt sich ihr an. Schließlich verliebt er sich auf den ersten Blick in die wunderschöne Satine (Kidman). Sie ist der Star im Moulin Rouge und gewissermaßen Eigentum des Besitzers. Hauptproblem ist aber, dass Satine, die Christians Gefühle tatsächlich zu erwiedern scheint, einem reichen Duke (Roxburgh) versprochen ist. Dieser soll nämlich mit seinem Geld den finanziell maroden Nachtclub vor dem drohenden Aus retten. Als wäre diese Konstellation nicht schon schwierig genug, leidet Satine unheilbar an einer tödlichen Krankheit. Wofür wird sie sich entscheiden? Wie? Ey, schwul, ’n Musical, so’n Scheiß! Ja, das waren auch meine Gedanken BEVOR ich Moulin Rouge gesehen habe, aber eben vorher. Sicher ist der Film nichts für jedermann und es wird einige geben, die ihn sich genau deswegen sowieso nicht ansehen, aber sie verpassen einen der besten Filme der letzten Jahre. Vom filmischen her ist Moulin Rouge nämlich perfekt und jeder, der Kino liebt, kommt daran nicht vorbei. Ausstattung, Effekte und Spielfreude der Akteure, hier stimmt einfach alles. Vor allem die Chemie zwischen Kidman und McGregor ist einzigartig. Sicher ist die Story nichts aufregend Neues und manche Charaktere recht eindimensional aber hier zählt die Präsentation. Komik (vor allem Slapstick), Tragik und natürlich die mitreißenden (Pop)Songs werden vor verschwenderischen, knalligen Kulissen dargeboten, dass es nur so kracht. Moulin Rouge ist die perfekte Verschmelzung von Theater, Musical und Kino, ein audiovisueller Hochgenuss, den man nicht verpassen darf. Wertung: 10/10 |
Muxmäuschenstill - Muxmäuschenstill; D 2004, Regie: Marcus Mittermeier Mit Jan Henrik Stahlberg, Fritz Roth, Wanda Perdelwitz, Joachim Kretzer… Was? Der ehemalige Psychologie-Student Mux (Stahlberg) hat eine Mission: Die Welt verbessern! Und da besteht enormer Bedarf, denn kaum jemand hält sich noch an die bestehenden Regeln und Gesetze. Um diese Werte in unserer Gesellschaft zu bewahren zieht Mux also los und knöpft sich die Übeltäter vor. Rase und Hundebesitzer, die die Haufen nicht wegräumen, werden genauso bestraft wie Sprayer und Schwarzfahrer. Aber auch Exhibitionisten, Vergewaltiger und Kinderpornohändler werden überführt. Damit brave Mitbürger irgendwann seinem Bespiel folgen, arbeitet Mux an einem Manifest und der Arbeitslose Gerd (Roth) dokumentiert seine Taten auf Video. Tatsächlich gibt es bald erste Fans und Mux muss expandieren (schließlich sind für die Übeltäter auch Gebühren fällig). Bei seinem teilweise rabiaten Treiben sind bald auch Tote nicht mehr ausgeschlossen. In der jungen Kira (Perdelwitz) findet Mux seine Muse und sieht in ihr den Inbegriff von Unschuld. Aber genau diese merkwürdige Beziehung wird Mux zum Verhängnis. Wie? Muxmäuschenstill liefert genau das, was man erwarten kann und verfehlt seine Wirkung nicht. Anfangs amüsiert Mux’ Treiben und man klatscht innerlich fast Beifall. Spätestens als ein Sprayer dran glauben muss ist aber klar, dass der Typ ein Rad ab hat und das Lachen vergeht einem. Trotzdem fehlt dem Film die Glaubwürdigkeit mangels Realismus. Zwar wirkt der (nicht mehr sehr innovative) permanente Einsatz der Handkamera authentisch aber die tatsächliche Handlung ist einfach zu abstrus. So gerät Mux nie an den „Falschen“, der ihm z.B. mal richtig die Fresse poliert, auch wenn er mit Pfefferspray und Pistole gute Argumente vorzuweisen hat. Noch größeres Manko ist, dass Mux selbst nicht strafrechtlich verfolgt wird, selbst als über ihn landesweit berichtet wird, in Deutschland eigentlich undenkbar. Doch trotz dieser Abstriche lohnt sich Muxmäuschenstill als gelungene Satire mit guten Einfällen, witzigen und schockierenden Momenten, auch wenn das Ende nicht wirklich befriedigend ist. Wertung: 07/10 |