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Wächter der Nacht

Walk the Line

Wenn Träume fliegen lernen

Das wilde Leben

Der Wixxer

Wo ist Fred?

Wolf Creek


 

Wächter der Nacht - Nochnoi dozor; RUS 2004, Regie: Timur Bekmambetov

Mit Konstantin Khabensky, Vladimir Menshov, Galina Tyunina, Viktor Verzhbitsky, Dmitri Martynov…

Was?

Vor langer Zeit kam es zu einer großen Schlacht zwischen den Mächten der Finsternis und denen des Lichts. Als sich kein Sieger abzeichnete, wurde ein Abkommen geschlossen. Beide Seiten tolerieren sich seitdem. Aber es gibt Regeln und Gesetze, die von beiderseitigen Kontrollinstanzen überwacht werden. Von all dem weis Anton (Khabensky) nichts als er eine vermeintliche Hexe anheuert, seine Freundin nebst Ungeborenem (wohl nicht von ihm) aus der Welt zu schaffen. Die gute Frau ist tatsächlich eine Hexe, gehört somit zu den „Anderen“ und ihr Vorhaben verstößt nun mal gegen die Regeln. Als eine schnelle Eingreiftruppe der „Wächter der Nacht“ dem Spuk ein Ende bereitet, kann Anton sie sehen. Auch er ist also ein „Anderer“, und somit kein Normalsterblicher (wie bei Potter mit den Muggels für Menschen). Unbemerkt von denen leben nämlich Vampire, Formwandler, Hexen und sonstige Fabelwesen mittendrin, statt nur dabei. Anton ist ein Seher und Jahre später ist auch er ein Wächter mitten in Moskau. Trinkt er Blut, hat er Visionen von bevorstehenden Ereignissen und eignet sich daher hervorragend für den Job. Seine Visionen nehmen an Dramatik zu und es wird klar, etwas Großes kündigt sich an. Als Anton in Notwehr einen Vampir tötet tritt er etwas Unaufhaltsames los und der Führer der Dunklen Seite (kleiner Scherz), Zavulon (Verzhbitsky) schwört Rache. Ein mächtiger Anderer wird kommen, der weis noch nichts davon und Zavulon will ihn auf seine Seite ziehen. Während dessen bewacht Anton mit Formwandlerin Olga (Tyunina) einen Jungen, der mit Anton erstaunliches gemeinsam hat…

Wie?

Der russische Film ist zurück, und zwar im ganz großen Stil. Zumindest was den Erfolg dieser Romanverfilmung anbelangt. Und da eben diese Romane als Trilogie ausgelegt sind, dürften auch Sequels garantiert sein. Storytechnisch bietet Wächter der Nacht nichts Neues. Die alte Geschichte Gut gegen Böse ist genau so alt wie die geheime „Parallelwelt“ und sämtliche auftretende Sagengestalten. Das einzige, was wirklich neu ist, ist der Schauplatz Moskau mit all seinen alltäglichen Eigenarten. Das macht den Film aus und auch anders als bisher Dagewesenes. Präsentiert wird das Ganze optisch durchaus ansprechend, die Effekte sind weit besser, als man es von einem russischen Film erwartet hätte, wenngleich etwas sehr dunkel geraten. Auch an den Schauspielern gibt’s nichts zu meckern. Einige Kameraeinstellungen und besonders die Videospielsequenzen irritieren und nerven bisweilen. Alles in allem haftet dem Film aber ein ungewöhnlich realistischer Look an, und das kommt gut. Fantasyfreunde werden sicher ihre Freude haben und auch sonst kann der Film durchaus einen Blick wert sein. Auch, um nur mal zu sehen, was die Russen noch können. Innovationen in Punkto Story dürfte vom Fantasy-Genre eh keiner mehr erwarten.

Wertung: 07/10

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Walk the Line - Walk the Line; USA 2005, Regie: James Mangold

Mit Joaquin Phoenix, Reese Witherspoon, Ginnifer Goodwin, Robert Patrick, Waylon Payne, Ridge Canipe, Lucas Till…

Was?

Johnny Cash (Phoenix) hatte eine schwere Kindheit. Nach dem Tod seines Bruders Jack (Till) zeigt Vater Ray (Patrick) unverblümt, dass Johnny nie sein Favorit war. Jahre später bastelt der junge Johnny an seiner Musiker Karriere und mit etwas Glück, neuem Sound und ehrlichen Texten kommt sogar der Erfolg. Schließlich heiratet er Jugendliebe Vivian (Goodwin). Doch mit dem Erfolg verändert sich nicht nur Johnnys Leben, sondern auch er selbst. Auf Tour stets neuen Versuchungen ausgesetzt, ist auch seine Frau nur wenig begeistert ob der ständigen Abwesenheit des Gatten. In der mit tourenden Musikerin June Carter (Witherspoon) findet Johnny von Beginn an eine Art Seelenverwandte. Bald erkennt er, dass aus der anfänglichen Freundschaft mehr geworden zu sein scheint. Doch dann, wie sollte es auch sein, entwickelt Johnny ein akutes Drogenproblem. Der Absturz kommt so schnell wie der Aufstieg. Ein Live-Konzert in einem Hochsicherheitsgefängnis soll die Wende bringen. Johnny setzt alles auf eine Karte und June hat er längst nicht vergessen…

Wie?

Biopics sind schwer in. Keine echten Biographien beleuchten sie doch Ausschnitte der Leben interessanter Persönlichkeiten. Aviator, Ray und Konsorten kamen auch bei den Oscarverleihungen immer gut an. Das ist bei Walk the Line nicht anders. Und tatsächlich bietet der Film für seine Länge durchaus spannende Unterhaltung und fängt den Zeitgeist sehr glaubwürdig ein. Mal witzig, mal ergreifend aber eben nie wirklich langweilig, Cashs Leben bietet da auch genug Stoff. Manches riecht zwar arg nach Klischee, aber Klischees sind ja durch Typen wie Johnny Cash entstanden. Die schauspielerischen Leistungen der zumeist jungen Darsteller sind alle sehr gelungen. Vor allem Phoenix gibt einen hervorragenden Cash und auch Witherspoon weis zu überzeugen. Wer der Thematik vom Aufstieg und Fall eines Rockstars nichts abgewinnen kann, sitzt bei Walk the Line aber falsch. Alle anderen erwartet ein unterhaltsames Biopic (um dieses oft gebrauchte Wort erneut zu verwenden) mit viel guter Musik welches als rundum gelungen bezeichnet werden muss.

Wertung: 08/10

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Wenn Träume fliegen lernen - Finding Neverland; UK/USA 2004, Regie: Marc Forster

Mit Johnny Depp, Kate Winslet, Dustin Hoffman, Radha Mitchell, Julie Christie, Freddie Highmore…

Was?

Theaterautor James Matthew Barrie (Depp) steckt um 1900 in London in der Klemme. Sein letztes Stück war ein ziemlicher Reinfall, was seinen Produzenten Frohman (Hoffman) wenig freut. Zusätzlich ist die Ehe mit seiner Frau Mary (Mitchell)  auch alles andere als harmonisch. Als Barrie eines Tages im Park die Witwe Sylvia Llewelyn Davies (Winslet) mit ihren 4 Söhnen trifft ändert sich die Situation. Fasziniert von der Begeisterungsfähigkeit der Jungs, erweckt auch in James neue Kreativität. Von nun an trifft er sich regelmäßig mit der Familie und entführt die Jungs ins Reich der Fantasie, ja er wird fast zu einer Vaterfigur. Nur Peter (Highmore), der noch sehr unter dem Verlust seines Vaters leidet, stellt sich als schwierig heraus. Zusätzlich lässt schlechtes Gerede in den feinen Kreisen nicht lange auf sich warten. Auch Barries Frau ist vom Treiben ihres Mannes genau so wenig begeistert, wie Sylvias Mutter (Christie). Dennoch findet James in Sylvias Söhnen und vor allem in Peter Inspiration für ein neues Stück: „Peter Pan“. Jetzt muss nur noch Frohman überzeugt werden, und natürlich die Kritiker. Da sollte doch ein Happy End drin sein?!

Wie?

Da ist sie also, die neueste Verarbeitung des scheinbar so ergiebigen Peter Pan Themas. Diesmal wurde sich die tatsächliche Entstehung vorgenommen und die entsprechende Lebensphase des Autors beleuchtet. Schwupps, gab’s dafür OSCAR-Nominierungen als bester Film und für Johnny Depp. Das letzterer ein klasse Schauspieler ist, ist keine Frage, und auch diesmal spielt er gewohnt souverän. Worin jetzt allerdings das besondere Quäntchen bei dieser Rolle liegt, erschließt sich dabei nicht unbedingt. Der Film selbst erzählt eine sehr schöne Geschichte über die Macht der Fantasie, gerade in schweren Zeiten. Dabei ist die Verschmelzung eben jener mit der Realität sehr nett, wenn auch nicht unbedingt pompös umgesetzt. Leider ist das Ganze nicht frei von Klischees und das Ende geht weiter als es hätte müssen (Das buchstäbliche Hineingehen von Winslet ins Nimmerland wäre ein traumhaftes Ende gewesen, das für sich selbst spräche). Aber Dank der durchweg großartigen Schauspielerriege (auch den Kids) und vieler guter und gut umgesetzter Ideen bleibt der Film immer sehenswert und schafft es, seine Zuschauer zu berühren, manchen vielleicht sogar zu verzaubern. Trotzdem waren die Erwartungen angesichts besagter Nominierungen ungleich höher und so bleibt ein fader Beigeschmack.

Wertung: 07/10

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Das wilde Leben - Das wilde Leben; D 2007, Regie: Achim Bornhak

Mit Natalie Avelon,   Matthias Schweighöfer, David Scheller, Alexander Scheer, Victor Norén…

Was?

Uschi Obermaier (Avelon) hat genug vom spießigen Leben bei ihren Eltern in München. Gemeinsam mit einer Freundin haut sie ab. Die Reise geht nach Berlin in die Kommune 1. Dort verliebt sich Uschi in den Oberkommunarden Rainer Langhans (Schweighöfer). Beide werden ein Paar, vollziehen aber mit unterschiedlichem Erfolg eine offene Beziehung. Als Uschi zu einer Party der Rollings Stones eingeladen wird, beginnt sie sowohl Affären mit Mick Jagger (Norén) als auch Keith Richards (Scheer). Ganz nebenbei startet sie eine größere Modelkarriere, wobei sie nur selten unbekleidet bleibt. Schließlich lernt Uschi den Zuhälter und Weltenbummler Dieter Bockhorn (Scheller) kennen. Auch dieser verfällt ihr sofort und sie starten schließlich gemeinsam zu einer Weltreise im extra umgebauten Wohnmobil. Uschi will sich jedoch nicht dauerhaft binden und immer mehr erleben. Und so kann auch Bockhorn sie trotz aller Anstrengungen nicht ewig halten…

Wie?

Recht  unterhaltsam und durchaus mit Schauwert bestückt, ist Das wilde Leben ein interessanter Einblick in ein Stück deutscher Geschichte. Zugegebenermaßen nicht ganz an der Realität, lässt der Film dennoch den Zeitgeist wieder aufleben. Dass Frau Avelon nicht nur recht attraktiv ist, sondern auch bei jeder sich bietenden Gelegenheit blank zieht, freut die männlichen Zuschauer. Dass Blankziehen der männlichen Kommunarden-Darsteller dürfte indes niemanden freuen, mutig ist es allemal. Und so überzeugt neben Schweighöfer, Scheller und Co. vor allem auch Scheer als Keith Richards. An den Schauspielern und der Atmosphäre liegt es also nicht, dass der Film irgendwie nicht gänzlich überzeugen will. Das Problem liegt eher darin, dass man eigentlich nie mit der Titelheldin mitfiebert oder gar sympathisiert. Uschi Obermaier war egozentrisch, manipulativ und eiskalt und zudem eigentlich ganz schön doof. Zumindest gewinnt man diesen Eindruck, wenn man die Gute reden hört, auch wenn sie ja so blöd nicht gewesen sein kann. Diese fehlende Sympathie ist es schließlich, die dazu führt, dass der der Zuschauer das Geschehen stets aus der Distanz betrachtet und sich nie so richtig mitreißen lässt. Wie gesagt, das ist interessant und unterhaltsam, mehr aber eben auch nicht. Man kann eben auch mit Vögeln berühmt werden, ohne wirklich etwas zu leisten oder zu können. Manche Dinge ändern sich wohl nie, auch ganz interessant.

Wertung: 07/10

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Der Wixxer - Der Wixxer; Deutschland 2004, Regie: Tobi Baumann

Mit Oliver Kalkofe, Bastian Pastewka, Thomas Fritsch, Olli Dittrich, Anke Engelke, Tanja Wenzel, Thomas Heinze…

Was?

Seitdem Kollege Rather Short (Heinze) dem Wixxer zum Opfer fiel, ist Chefinspektor Even Longer (Kalkofe) ein Wrack. Der Wixxer wütet weiter, tyrannisiert selbst die Londoner Unterwelt. Sein letzter Coup: Er tötet den Mönch mit der Peitsche vor den Augen eines Bitterfelder Touristenpaares. Da die Frau (Engelke) gleichzeitig verschwunden ist, muss Even Loger doch ran und bekommt dabei einen neuen Kollegen zur Seite, Inspektor Very Long (Pastewka). Wenig begeistert macht sich Even auf Spurensuche. Vieles deutet auf das Blackwhite Castle und dessen Schlossherren Earl of Cockwood (Fritsch), in dem Even den Wixxer vermutet. Doch der zeigt sich wenig beeindruckt von den Anschuldigungen. Tatsächlich betreibt der vordergründige Mopszüchter einen geheimen Girlgroup Schmuggel. Aber ist er auch der Wixxer? Vieles spricht dafür, aber auch andere kommen in Frage. Very und Even müssen sich also mit der halben Londoner Unterwelt rumschlagen und geraten dabei immer wieder in brenzliche Situationen. Plötzlich will der Frosch mit der Maske auspacken und öffentlich die Identität des Wixxers preisgeben. Doch wird der es soweit kommen lassen? Und wieso ist Manfred Dubinski (Dietrich) so wenig in Sorge um seine Frau? Das dicke Ende kommt noch…

Wie?

Die Deutschen sind wieder witzig. Seit dem Schuh des Manitu haben sie für sich eine neue Form des Humors entdeckt: die Parodie! Diesmal haben sich Oliver Kalkofe, Oliver Welke und Bastian Pastewka den Filmen angenommen, die mindestens genauso erfolgreich und bekannt sein dürften, wie die Winnetou Reihe: den Edgar Wallace Verfilmungen. Dass diese genug Verarschungspotential bieten, hat schon Otto mit seiner Serie in den 90ern bewiesen. Der Wixxer kommt also mit einem soliden Fundament daher und unterhält prächtig. Die Autoren lebten ihre skurrilen Ideen nach Herzenslust aus und die Darsteller setzen das dann nahezu perfekt um. Nicht umsonst liest sich die Besetzungsliste wie das Who-is-Who der deutschen Comedyszene und auch ernste Schauspieler wie Thomas Fritsch zeigen Humor (wie schon Sky Dumont im Manitu). Zusätzlich gibt’s auch noch diverse amüsant überraschende Gastauftritte und die Tricks überzeugen auch. Natürlich sind manche Gags platt und vorhersehbar und die Enttarnung des Wixxers dürfte auch niemanden überraschen. Aber das ist ja nicht die Aufgabe einer Parodie und als solche ist der Wixxer absolut gelungen und sehenswert, zumal frei von Fäkalhumor und Homo-Jokes, und das will heutzutage schon was heißen. Fans der alten Edgar Wallace Filme und Freunde gelungener Verarschen kommen am Wixxer nicht vorbei.

Wertung: 08/10

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Wo ist Fred? - Wo ist Fred?; D 2006, Regie: Anno Saul

Mit Til Schweiger, Jürgen Vogel, Alexandra Maria Lara, Anja Kling, Christoph Maria Herbst, Tanja Wenzel…

Was?

Wo ist Fred? Das fragt sich bald auch seine Freundin Mara (Kling), denn Fred (Schweiger) ist nicht mal mehr auf seiner Baustelle anzutreffen. Was Mara nicht weiß: Fred versucht, einen von Alba-Berlin-Star Mercurio Müller handsignierten Basketball zu ergattern und sich so bei Maras verzogenem, übergewichtigen Balg einzukratzen. Und da Müller den Ball nach jedem neuen Rekord ins Publikum, oder besser gesagt auf die Tribüne der behinderten Zuschauer wirft, gab es für Fred nur eine Möglichkeit. Er setzt sich in einen Rollstuhl und Kumpel Alex macht einen auf Pfleger. Tatsächlich schnappt sich Fred den Ball. Da dieser aber erst noch signiert und freigegeben werden muss, gehen noch ein paar Tage ins Land. Dumm nur, dass just auch die Mädels Denise (Lara) und Vicky (Wenzel) einen Imagefilm über die Behindertenpolitik von Alba drehen und so auch auf Fred und Alex treffen. Die können also nicht einfach die Zeit aussitzen und müssen wohl oder übel mitspielen und reiten sich so immer tiefer rein. Das alles wäre aber nur halb so schlimm, wäre da nicht Alba-Mega-Fan Ronnie (Herbst). Der sitzt nämlich wirklich im Rollstuhl und hätte eigentlich den Ball fangen müssen. Noch dazu kommt er Fred schnell auf die Schliche. Und während Mara sich über Freds Abwesenheit wundert, ist Denise dabei, sich in ihn zu verlieben…

Wie?

Sehr schön! Wo ist Fred? schert sich nicht um politische Korrektheit und schnappt sich herrlich unverkrampft ein sensibles Thema. Dass dies höchst amüsant abläuft ist dabei nie darauf zurückzuführen, dass sich jemand über Behinderte lustig macht. Im Gegenteil: Die meisten Lacher gehen auf Kosten von Fred und Alex die in immer absurdere Situationen schliddern und wenn man über Ronnie lacht, dann auf Grund der trockenen Sprüche. Der Film funktioniert gerade durch seine Besetzung. Neben Schweiger ist Vogel köstlich und C.M. Herbst ist wie üblich genial. Auch die Damen geben eine gute Figur ab. Schade, dass die Story allzu vorhersehbar und klischeehaft ist. Das Ende ist wirklich keine Überraschung aber damit war auch nicht zu rechnen. So bleibt Wo ist Fred? eine wirklich amüsante und kurzweilige Komödie aus deutschen Landen, die nur verbitterte, dogmatische Moralaposteln verurteilen könnten, weil sie Behinderten ein Recht zugesteht: Humor!

Wertung: 08/10

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Wolf Creek - Wolf Creek; AUS 2005, Regie: Greg McLean

Mit John Jarratt, Cassandra Magrath, Kestie Morassi, Nathan Phillips, Gordon Poole…

Was?

Die Backpacker Liz (Magrath), Kristy (Morassi) und Ben (Phillips) sind im frisch gekauften Gebrauchtwagen unterwegs durchs australische Outback. Ihr Weg führt sie auch zum Wolf Creek Krater, wo eins ein Meteorit einschlug. Nach gelungener Besichtigung und Annäherung zwischen Ben und Liz soll’s schließlich weiter gehen, doch das Auto springt nicht mehr an. Nach recht aussichtslosen Reparaturversuchen richten die drei sich auf eine Übernachtung ein. Schließlich kommt doch noch ein Truck des Weges. Der Einheimische Mick Taylor (Jarratt) erweist sich als äußerst hilfsbereit. Ein passendes Ersatzteil hat er auch in seiner Unterkunft, wo er die Touristen nach deren Zustimmung auch hin mitnimmt. Nach schier endloser Fahrt angekommen, gibt es erstmal etwas zu essen und bald nimmt die Müdigkeit überhand. Als Liz wach wird, findet sie sich gefesselt in einer Art Abstellkammer wieder. Doch sie kann sich von ihren Fesseln befreien und die Kammer verlassen, als sie plötzlich Schreie hört. Die kommen von Kristy, die gerade von Mick gefoltert wird, der sich als total kranker Psycho entpuppt hat. So nimmt das Grauen seinen Lauf…

Wie?

Wolf Creek gehört zu einer neuen Generation von Horrorfilmen, die offensichtlich keine Grenzen mehr kennen. Dies betrifft nicht Innovation oder Dramaturgie sondern schlicht und einfach Brutalität. Dass dies dennoch funktionieren kann, beweist z.B. Hostel. Auch Wolf Creek bedient sich des gleichen Realismus-Bonus, dass es eben absolut vorstellbar ist, was da passiert. Und auch hier ist der erste Filmteil unbekümmert locker bis die Wende erbarmungslos zuschlägt. Doch trotz vorhandener Spannung und Schockeffekten, krankt der Film an einigen Mankos. Erstens ist die Zeit bis zur Wende recht lahm, zweitens ist die Story unglaublich einfallslos und drittens wird das Klischee vom weiblichen, kreischenden und schwachsinnig handelnden Opfer nervig überstrapaziert. Apropos, Gewalt gegen Kinder und Frauen im Film ist Scheiße, auch wenn das im Horrorgenre nur bedingt gilt, wenn quasi jeder gemeuchelt werden darf. In Wolf Creek dagegen wird nahezu ausschließlich Gewalt gegen Frauen zelebriert. Dieses Wort passt durchaus, da es die gezeigte Perversion gut ausdrückt. Wer sich daran nicht stört und Horrorschocker mag, der sitzt hier richtig. Alle anderen können getrost auf den Film verzichten zumal er ein ungutes Gefühl hinterlässt (oder sollte). Ich fand ihn schließlich ganz OK zumal die Optik auch ganz gut ist, hatte mir letztlich aber mehr versprochen.

Wertung: 06/10

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