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Red Rock West

Resident Evil: Apocalypse

Riddick - Chroniken eines Kriegers

Rocky Balboa

Rush Hour 3


 

Red Rock West - Red Rock West; USA 1993, Regie: John Dahl

Mit Nicholas Cage, J. T. Walsh, Lara Flynn Boyle, Dennis Hopper…

Was?

Der grundehrliche Michael (Cage) ist im mittleren Westen der USA auf Jobsuche. Dass der Vietnamveteran eine Kriegsverletzung am Knie hat, ist dabei nicht unbedingt hilfreich. Sein Weg führt ihn in das Kaff Red Rock, wo der Barbesitzer Wayne (Walsh) ihn scheinbar erwartet. Er hat einen Job für Michael: den Mord an seiner Frau (Boyle). Bei dieser angekommen konfrontiert Michael sie mit den Tatsachen und ihm wird prompt das Doppelte für den Tod Waynes geboten. Er nimmt das Geld und macht sich auf, die Stadt zu verlassen. Nicht jedoch, ohne dem Sheriff einen Brief zu hinterlassen, der über die Situation berichtet. Weit kommt er jedoch nicht, er überfährt einen Mann, den er sofort ins Krankenhaus bringt. Da der Mann aber offenbar auch Schussverletzungen hatte, rufen die Ärzte die Polizei und der Sheriff ist dummerweise Michaels ursprünglicher Auftraggeber Wayne, der ihn nun ausschalten will. Michael kann aber entkommen versucht nun, irgendwie aus seiner prekären Lage herauszukommen. Inzwischen ist aber der eigentliche Auftragskiller (Hopper) in Red Rock eingetroffen und Michael packt der Beschützerinstinkt gegenüber Waynes Frau, die ihm von einer Menge Geld erzählt…

Wie?

Red Rock West ist eine runde Sache, eine Art weitgehend unbeachtetes, unterschätztes Juwel. Der Film wird von Story und Darstellern getragen, und kommt ohne irgendwelche Digitaleffekte oder Megastunts aus, und das funktioniert. Cage überzeugt als naiver Gutmensch (auch wenn sein Repertoire begrenzt ist) genauso wie Walsh als Fiesling und Boyle als dessen zwielichtige Ehefrau. Selbst Dennis Hopper hat mal wieder einen sehenswerten Auftritt. Die Story ist spannend und voll von raffinierten Wendungen, auch wenn manche schon vorher erahnt werden könnten. Die seltenen Längen und teils eindimensionalen Charaktere sind spätestens mit dem spannungsgeladenen Finale vergessen. Irgendwie hat mich der Film von der Figurenkonstellation her etwas an Oliver Stones Film U-Turn erinnert. Man könnte fast meinen, Stone wäre von RRW inspiriert worden. Unverdientermaßen genießt Stones Film einen wesentlich höheren Bekanntheitsgrad. Aber jeder, der U-Turn mochte, sollte sich auf jeden Fall mal Red Rock West ansehen. Und auch alle anderen dürften kaum enttäuscht sein.

Wertung: 08/10

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Resident Evil: Apocalypse - Resident Evil: Apocalypse; D/FR/UK 2004, Regie: Alexander Witt

Mit Milla Jovovich, Sienna Guillory, Oded Fehr, Jared Harris, Sophie Vavasseur, Thomas Kretschmann

Was?

Nur knapp konnte Alice (Jovovich) im ersten Teil überleben um zum Ende den Schergen der Umbrella-Cooperation in die Hände zu fallen. Als sie wieder zu sich kommt, ist sie allein und an unzähligen Schläuchen angeschlossen. In der Zwischenzeit wurde der Hive, der geheime Forschungskomplex tief unter Racoon City, geöffnet. Mit fatalen Folgen. Der T-Virus breitet sich aus und so werden die Straßen von Zombies bevölkert. Doch den wenigen Überlebenden wird kaum eine Chance gegeben. Racoon City wurde hermetisch abgeriegelt und niemand kommt mehr hinaus. Alice trifft auf eine Gruppe Überlebender um die toughe Polizistin Jill Valentine (Guillory). Gemeinsam kämpfen sie sich durch die Stadt bis sich der mysteriöse Dr. Ashford (Harris) meldet. Dessen Tochter (Vavasseur) wurde bei der Evakuierung zurückgelassen. Wenn sie gerettet werden kann, sollen auch die anderen entkommen, so das Angebot. Mangels Alternativen machen sie sich also auf den Weg, nicht wissend, dass die neueste Umbrella Entwicklung, der Nemesis, noch auf sie wartet. Und ganz besonders auf Alice hat es dieses Monster abgesehen…

Wie?

Zombiefilme brauchen keine knifflige Story solange Atmosphäre und Charaktere stimmen und reichlich Zombies gekillt werden. Resident Evil war da kein Genreklassiker, bot aber nette Unterhaltung mit ein paar guten Szenen. Grund genug, Teil 2 eine Chance zu geben. Umso größer ist die Enttäuschung. Für einen Zombiefilm hat RE:A einfach zu wenig Zombies bzw. Konfrontationen mit ihnen. Die spielen eher eine Nebenrolle im Hintergrund. Gibt es also einen soliden Actionfilm? Mitnichten! Die Action wirkt aufgesetzt, übertrieben und steril (wie überhaupt der ganze Film). Die Wischeffekte bei einigen Kampfszenen, die wohl besonders innovativ und rasant wirken sollen, sind da noch das „beste“. Größtes Manko sind definitiv die Schauspieler. Die spielen durchweg schlecht. Zwar sind Jovovich und vor allem Guillory nett anzuschauen, aber vor allem letztere nervt durch ihre aufgesetzte, notcoole Härte, die kaum Mimik erlaubt. Möglicherweise liegt’s teilweise auch an den blassen Synchronstimmen, aber das macht die Leistung der Akteure kaum besser. Den Vogel schießt der alberne Nemesis ab. Die Maske wirkt billig und der schwarze Lederrock (!) ist ein unfreiwilliger Brüller. Da hilft alles Geballer und teils recht gute Ausstattung/Effekte nichts, Apocalypse ist einfach hohl. Nur verpickelte Videogame-Geeks werden in leicht beschürzten Mädels, die um sich ballern, ihre feuchten Träume wieder erkennen und dem Film etwas abgewinnen. Allen anderen sei dringendst davon abgeraten auch wenn man sich sicher kaum langweilen wird.

Wertung: 04/10

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Riddick - Chroniken eines Kriegers - The Chronicles of Riddick; USA 2004, Regie: David Twohy

Mit Vin Diesel, Judi Dench, Alexa Davalos, Thandie Newton, Colm Feore, Karl Urban…

Was?

Riddick (Diesel) is back! Nach seinen Abenteuern in Pitch Black zog sich der Schwerverbrecher mit dem großen Herzen unter rauer Schale auf einen Eisplaneten zurück. Eines Tages tauchen jedoch Kopfgeldjäger auf. Irgendwem auf dem Planeten Helion Prime scheint Riddick eine Menge wert zu sein. Auch wenn die Jäger schnell ausgeschaltet sind, macht sich unser Kraftpaket dennoch auf den Weg zu besagtem Planeten. Dieser steht kurz vor der Invasion durch die Necromonger. Dieses brutale Volk streift auf der Suche nach dem Underverse (na, kapiert?!) durchs Universum und annektiert oder vernichtet alles auf seinem Weg. Angeführt werden sie durch den Lord Marshal (Feore), der angeblich schon das Underverse gesehen hat und von dort Superkräfte mitbrachte. Nach den Worten von Aereon (Dench) ist Riddick natürlich der Einzige, der die Necromonger aufhalten kann. Dem ist das aber wurscht und die Invasion beginnt. Schnell erkennen aber auch die Necros die Gefahr, die von Riddick ausgeht. Doch bevor er ausgeschaltet werden kann, wird er von Kopfgeldjäger erneut gefangen und auf den Knastplaneten Crematoria gebracht. Hier trifft Riddick auf die alte Bekannte Kyra (Davalos) und plant sofort die Flucht. Bitter nötig, denn eine Gruppe Necromonger hat schon die Verfolgung aufgenommen um die einzige Gefahr für sie auszuschalten. Doch nicht  nur von Riddick wird der Lord Marshal bedroht, auch in den eigenen Reihen gibt es Verschwörungen…

Wie?

Wo Vin Diesel draufsteht, darf man nicht unbedingt feinsinnige Unterhaltung erwarten. Wenn es sich aber quasi um die Fortsetzung eines Films handelt, der ihn zum Star gemacht hat dürfen die Erwartungen dennoch hoch sein. Tatsächlich protzt Riddick mit einer schieren Flut an Special Effects und Action ohne Ende. Leider war’s das dann auch schon und es sind längst nicht alle Effekte überzeugend, aber das ist das kleinste Problem des Films. Dass es bisweilen hardcore-unrealistisch und unlogisch zugeht verwundert auch kaum und soll hiermit gestattet sein. Aber das Schlimmste: Riddick ist einfach nur lächerlich! Am ärgsten ist dabei Diesel selbst. Als notcooler Weltraum-Prolet schlägt er sich, stumpfe Sprüche klopfend, durch den durchaus aufwändig ausgestatteten Film. Da lacht man bald nicht mehr über den vermeintlich trockenen Humor, sondern nur noch über den hohlen Charakter an sich. Lediglich Prolls wie Riddick dürften das echt amüsant finden. Aber die Lächerlichkeit geht noch weiter. Bei der Namensgebung durften sich anscheinend die kreativen Köpfe Hollywoods mal so richtig austoben. So gehört Riddick zur Rasse der Furianer (furious=wütend), die als einzige die Necromonger (necro=Tod) aufhalten können und der brennend heiße Knastplanet heißt allen Ernstes Crematoria. Spätestens wenn dann Halbtote zu Volltoten befördert werden sollen (Zitat!) ist kopfschüttelndes Schenkelklopfen unvermeidlich! Vor allem weil all diese Begriffe mit todernster Selbstverständlichkeit benutzt werden. Zweifellos ist Riddick stellenweise recht unterhaltsam und bietet das erwähnte FX-Gewitter. Trotzdem zieht sich der Film ganz schön in die Länge was letztlich auch an völlig überflüssigen Sub-Plots liegt. Riddick kann man gucken, es wäre aber auch kein Verlust, wenn es den Film nie gegeben hätte.

Wertung: 05/10

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Rocky Balboa - Rocky Balboa; USA 2006, Regie: Sylvester Stallone

Mit Sylvester Stallone, Burt Young, Geraldine Hughes, Antonio Tarver, Milo Ventimiglia…

Was?

Jahre sind vergangen, seit dem Rocky (Stallone) das letzte Mal im Ring stand. Als lebende Legende führt er ein kleines Restaurant, wo er Abend für Abend alte Geschichten zum Besten gibt. Alles könnte fast idyllisch sein, wäre nicht ein paar Jahre zuvor Rockys große Liebe Adrian gestorben und würde das Verhältnis zu seinem Sohn (Ventimiglia) nicht so ausgekühlt sein. Derweil wird der Boxsport durch den amtierenden Champion Mason Dixon (Tarver) dominiert. Dieser scheint unbesiegbar, wobei sich Stimmen mehren, dass er nur zweitklassige Gegner boxt. Somit ist es mit seiner Beliebtheit nicht allzu weit her. Eines Abends präsentiert eine Sportsender einen am Computer simulierten Fight zwischen Dixon und dem jungen Rocky, welcher gewinnt. Nun juckt es Rocky auch wieder in den Fäusten und er beschließt, seine Lizenz zu erneuern um ein paar kleine lokale Kämpfe bestreiten zu können. Dixons Manager haben aber ganz andere Pläne. Um die allgemeine Aufregung ob der Simulation zu nutzen und das Image ihres Schützlings aufzupolieren, überreden sie Rocky zu einem Schaukampf. Dieser willigt ein und beginnt ein eisenhartes Training um gegen den Jahrzehnte jüngeren Dixon auch nur annähernd bestehen zu können…

Wie?

Trotz der vielen positiven Kritikerstimmen überzeugt Rocky Balboa nicht so, wie erwartet. OK, Stallone nimmt sich hier sehr viel Zeit für stimmige Charaktere und Schicksale nur ist das trotz aller Mühe zu viel des Guten. Rocky rennt die ganze Zeit mit seinem lächerlichen Hut durch sein Viertel und labert und labert. Und erstaunlicher- und unrealistischerweise überzeugt er damit so ziemlich jeden. Schwupps hat er Maries Sohn für sich gewonnen, zack kann er seinen Sohn mit einer mittelprächtigen Ansprache zurückholen und der kündigt gleich noch seinen Job. Derweil ist aber die zarte Annäherung an Marie rührend und glaubwürdig inszeniert. Das gilt im Übrigen auch für das gesamte Stimmungsbild. Dennoch nervt Rockys ständiges Gerede und bis endlich die berühmte Rocky-Fanfare loslegt, vergeht einfach zu viel Zeit. Aber wenn dann die virtuos geschnittenen Trainingsszenen beginnen und der furiose Endkampf beginnt, wird der Zuschauer schließlich entschädigt. Geschmälert wird dieser Eindruck wiederum von einem wenig überzeugenden Gegner. Tarver alias Dixon hat einfach nicht die nötige Physis um einen dominierenden Schwergewichtschampion glaubhaft zu verkörpern. Genauso unglaubwürdig ist Rockys Schritt in den Ring ohne Vorbereitungs- oder Sparringskampf. Ein solcher hätte das Geschehen während des Films nämlich auch ungemein aufgelockert. So gibt es letztlich auch nur einen einzigen Boxkampf, dessen Ausgang auch nicht jeden überzeugen wird. So ist Rocky Balboa ein durchaus guter Film, der aber leider allzu viele Mankos hat und ganz bestimmt nicht an den Erstling der Reihe heranreicht.

Wertung: 06/10

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Rush Hour 3 - Rush Hour; USA 2007, Regie: Brett Ratner

Mit Chris Tucker, Jackie Chan, Max von Sydow, Yvan Attal, Noémie Lenoir, Jingchu Zhang, Hiroyuki Sanada…

Was?

Detective James Carter (Tucker) und Chief Inspector Lee (Chan) sind wieder da. Nachdem der chinesische Botschafter Han von den Triaden angeschossen wird, gerade als er eines der größten Geheimnisse der Verbrecherorganisation lüften wollte, heften sich die beiden an die Fersen der Täter. Lee erkennt schnell, dass sein Bruder Kenji (Sanada) dahinter steckt. Das Versprechen an Hans Tochter Soo Yung (Zhang), die Täter zu finden, führt die beiden Cops schließlich nach Paris. Hier nehmen die beiden schließlich auch mit Hilfe des Taxifahrers George (Attal) die Fährte auf und ständige Attacken auf die beiden zeigen, dass sie nicht falsch liegen. Schließlich treffen sie auf die schöne Genevieve (Lenoir), die irgendwie in die Sache involviert ist. Tatsächlich trägt sie höchstpersönlich das Triadengeheimnis und steht ebenfalls auf der Abschussliste. Als die Gangster schließlich Soo Yung in ihre Gewalt bringen, müssen die beiden Chaos Cops all ihre Kräfte mobilisieren und zum Showdown auf den Eifelturm…

Wie?

Die ersten beiden Rush Hour Teile waren je durchaus unterhaltsam. Auch wenn die Idee eines ungleichen Duos alles andere als neu ist, so hat das Gespann Chan und Tucker durchaus einen eigenen Charme. Dank des Erfolges der Vorgänger, war der dritte Teil schließlich unausweichlich und was konnte da schon schief gehen? Tatsächlich reiht sich Rush Hour 3 fast nahtlos in die Reihe ein. Sehenswerte Kampfakrobatik wechselt mit guten Gags und die Chemie zwischen den beiden Hauptakteuren stimmt noch immer. Doch trotzdem kommt der Film nicht ganz an die Vorgänger heran. Das mag daran liegen, dass das Szenario dann doch langsam ausgereizt ist und Teil 3 da nicht wirklich neue Impulse setzt. Außerdem war auch die Action in den Vorgängern furioser. Dennoch sollten Fans der ersten beiden Teile sich den Abschluss (?) der Trilogie nicht entgehen lassen. Gerade Taxifahrer George (Reminiszenz an Taxi?!) oder Roman Polanskis grandioser Auftritt als französischer Polizist rechtfertigen das Kinoticket. Alles in allem wurde man von Fortsetzungen im Sommer 2007 schon weitaus mehr enttäuscht, Rush Hour 3 ist da ziemlich OK.

Wertung: 07/10

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