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Das Vermächtnis der Tempelritter
Van Helsing - Van Helsing; USA 2004, Regie: Stephen Sommers Mit Hugh Jackman, Kate Beckinsale, David Wenham, Richard Roxburgh… Was? Van Helsing (Jackman) ist ein Mann ohne Vergangenheit, der Ende des 19. Jh. im Auftrag des Vatikans das Böse jagt und dabei vor allem cool aussieht. Sein nächster Auftrag führt ihn nach Transsylvanien, wo er Graf Dracula (Roxburgh) das Handwerk legen soll. Dieser versucht mit der Technik von Dr. Frankenstein seine Brut zum Leben zu erwecken. Helsing macht sich also mit seinem Sidekick Carl (Wenham) auf den Weg. Dabei treffen sie auf die örtliche Prinzessin Anna (Bekinsale), deren Familie seit Jahrhunderten versucht, Dracula zu vernichten, sie selbst ist aber die letzte Überlebende. Nach anfänglicher Skepsis bilden sie ein Team und verhindern bald einen ersten Erfolg Draculas. Doof nur, dass Annas Bruder ein Werwolf ist, der Dracula hörig scheint. Aber gerade die Werwölfe sind scheinbar der Schlüssel zu Draculas Vernichtung. Unterdessen braucht dieser Frankensteins Monster um sein Werk zu vollenden. Team Hellsing findet das Monster aber zuerst und versucht es zu verstecken. Dies schlägt jedoch fehl und nun muss schleunigst ein Weg zu Draculas Versteck gefunden werden… Wie? Den hohen Erwartungen, die der Trailer weckte, wird Van Helsing leider nicht gerecht, aber so ist das ja oft. Die Idee mit Helsing als James Bond Verschnitt ist gar nicht so schlecht, Wenham gibt dabei den Q des 19. Jh. und gleich noch die komische Nebenrolle. Leider wirkt der Film auch sonst wie eine Ansammlung von Versatzstücken anderer Titel. Ist der Schwarz/Weis-Einstieg in Reminiszenz an den James Whale Klassiker Frankenstein noch gelungen, so erinnert schon Dr. Jekyll doch frappierend an sein Alter Ego in Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen. Die Eier von Draculas Brut erinnern an Alien und sind irgendwie Matrix-like angeordnet. Letztlich ist Jackmans Rolle als Held auf der Suche nach seiner Vergangenheit u.a. aus X-Men bekannt. Hmm, wer spielte da gleich noch den Wolverine?! Die Effekte des Films sind durchwachsen: mal sehenswert (Locations), mal schlecht (Vampire im Anflug), aber nur selten neu. Immerhin hat das FX-Team von Sommers seit dem Scorpion King Debakel in Die Mumie kehrt zurück dazugelernt. Großes Manko ist der absolut blasse Dracula, der erst nach seiner Verwandlung gefällt. Vielleicht liegt’s ja an der Synchronstimme?! Überhaupt ist die Synchronisation nicht sehr gelungen, da dachte wohl jemand, im dunklen Bild sieht man die Lippen eh nicht?! Die finstere Grundstimmung steht im Gegensatz zur abgedrehten (aber nicht witzigen) Handlung. Da hätte eine Entscheidung, was der Film denn jetzt sein will, gut getan. Den Vogel schießt dann aber das ultrakitschige Ende ab (Lion King lässt grüßen), das kann doch wohl nicht ernst gemeint sein?! Unterm Strich ist der Film schon unterhaltsam, verschenkt aber viel zuviel seines Potentials. Wertung: 06/10 |
Der verbotene Schlüssel - The Skeleton Key; USA 2005, Regie: Iain Softley Mit Kate Hudson, Gena Rowlands, John Hurt, Peter Sarsgaard, Joy Bryant… Was? Caroline (Hudson) sucht in New Orleans eine Stelle als Altenpflegerin. Abgelegen von der Stadt sucht Violet Devereaux (Rowlands) nach genau einer solchen. Ihr Mann Ben ist seit einem Schlaganfall fast völlig gelähmt und apathisch. Caroline wagt, motiviert vom Anwalt der Devereaux’s (Sarsgaard), die Herausforderung und eckt schon bald mit Violet zusammen. Gluckenhaft umsorgt die ihren Gatten und steht Caroline skeptisch gegenüber. Doch schließlich lebt sich Caroline einigermaßen ein, pflegt Ben und bekommt den Hauptschlüssel des Hauses. Eines Nachts hört sie merkwürdige Geräusche, die sie zum Dachboden des Hauses führen. Dort gibt es offenbar einen Raum, der verbarrikadiert ist. Und die merkwürdigen Ereignisse häufen sich. So gibt es im ganzen Haus keine Spiegel und Ben scheint ihr etwas mitteilen zu wollen. Die Neugier wächst und bei ihrer Recherche stößt Caroline auf den sogenannten Hoodoo-Kult, der schon vor Jahren im Haus praktiziert wurde. Sie vermutet, dass Ben von Violet verhext wurde und sie ihn gefangen hält. Doch Hoodoo wirkt nur dann, wenn man daran glaubt und auch die möglichen Motive für Violet geben Rätsel auf. Doch je näher Caroline der vermeintlichen Wahrheit kommt, desto gefährlicher wird es für sie… Wie? Schade, trotz guter Schauspieler und interessanter Idee bietet Der verbotene Schlüssel nur müden Grusel. Das liegt zu einem nicht unerheblichen Teil am Alles-Schon-Gesehen-Gefühl, welches sich schnell einstellt. Die wohldosierten Schreckeffekte kennt man genauso wie den geheimnisvollen Raum auf dem Dachboden. Vom etwas irrwitzigen Einfall des Hoodoo (was für ein Käse!) mal abgesehen sind aber schon ein paar nette Einfälle vorhanden und ein beklemmendes Gefühl kann sich teilweise einstellen. Schön ist auch, dass Der verbotene Schlüssel ohne heutzutage fast obligatorisches Blutvergießen auskommt. Und trotzdem reicht das alles nicht aus, den Film über einen durchschnittlichen Gruselspaß zu heben. Lediglich das durchaus überraschende Ende verleiht dem Verbotenen Schlüssel einen unerwarteten Pfiff im letzten Moment und hebt ihn so leicht über den Durchschnitt. Auch wenn gerade dieses Ende im Zweifelsfall nur noch mehr Logikfragen aufwirft. Letztlich könnte der Film bei Genrefans durchaus Gefallen finden. Auch allzu schreckhafte Naturen, die ansonsten solche Filme meiden und somit das Innovationsdefizit nicht bemängeln, sei ein Blick empfohlen. Und außerdem ist der Film die (leider) vorerst letzte Gelegenheit ein intaktes New Orleans vor der Flut zu sehen. Wertung: 06/10 |
Das Vermächtnis der Tempelritter - National Treasure; USA 2004, Regie: Jon Turteltaub Mit Nicolas Cage, Diane Kruger, Justin Bartha, Sean Bean, Jon Voight, Harvey Keitel… Was? Benjamin Gates (Cage) ist der jüngste Spross einer Familie von Schatzjägern, die seit Generationen nach dem legendären Templerschatz sucht. Von der Fachwelt ernten sie dafür hauptsächlich Spott. Dennoch findet er zusammen mit Kollege Howe (Bean) einen Hinweis, der auf die Rückseite der Unabhängigkeitserklärung weist. Kaum passiert, entschließt sich Howe, auf eigene Faust weiterzusuchen und Gates aus dem Weg zu räumen. Der entkommt jedoch zusammen mit Sidekick Riley (Bartha) und arbeitet von nun an gegen Howe. Zunächst müssen die beiden einen Blick auf besagtes Dokument werfen und wenden sich dazu vertrauensvoll an die attraktive Dr. Chase (Kruger) vom Nationalarchiv. Natürlich ist die wenig begeistert und so müssen Gates und Riley die Erklärung klauen. Und das noch vor Howe und seinen Kumpanen, die genau das Selbe planen und dabei nicht zimperlich vorgehen. Letztlich findet sich aber nur ein weiterer Hinweis auf der Karte und Dr. Chase schließt sich für die weitere Suche mehr oder weniger freiwillig den beiden an. Bald werden die 3 nicht nur von Howe, sondern auch noch vom FBI verfolgt… Wie? Große Erwartungen hatte ich vorher nicht. Und die wurden voll und ganz erfüllt. Nic Cage als moderner Indy? Pustekuchen! Die Story ist ungefähr so aufregend wie ein Gewühle im Winterschlussverkauf. Die Story ist mäßig spannend, die Schauspieler wirken lustlos (nicht, dass das bei Cage neu wäre…). Die Rätsel und deren „clevere“ Lösungen erinnern bisweilen an alte „Batman hält die Welt in Atem“-Folgen mit dem Riddler. Unfreiwillige Komik ist angesagt. Nur ein paar Sprüche von Riley lockern das Geschehen manchmal auf und reizen zum schmunzeln. Der Großteil des (viel zu langen) Films dümpelt actionarm vor sich hin. Die teils holprige Regie tut ein Übriges und Harvey Keitel lässt sich völlig verheizen. Fans von Schatzjagd-Scharmützeln werden darüber hinaus die obligatorische Lorenfahrt vermissen. Richtig langweilen oder nerven die Tempelritter aber nie wirklich. Manch einer mag das alles durchaus unterhaltsam finden aber es ist letztlich nur absoluter Durchschnitt in jeder Hinsicht. Wertung: 05/10 |
Vier Brüder - Four Brothers; USA 2005, Regie: John Singleton Mit Mark Wahlberg, Tyrese Gibson, Andre Benjamin, Garrett Hedlund, Chiwetel Ejiofor, Fionnula Flanagan… Was? Victor Sweet,Beim abendlichen Besuch des Kramladens um die Ecke wird die alte Dame Evelyn Mercer (Flanagan) Zeugin eines Überfalls und direkt im Anschluss zum Todesopfer. Zeitlebens kümmerte sich die gute Frau um benachteiligte Jugendliche und so treffen bei ihrer Beerdigung auch ihre 4 „Söhne“ wieder aufeinander. Bobby (Wahlberg), Angel (Gibson), Jeremiah (Benjamin) und Jack (Hedlund) waren einst solch hoffnungslose Fälle, dass Mercer sie kurzerhand adoptierte. Doch trotz des Versprechens der Polizei, alles zu tun, um die Mörder zu finden, beginnen die 4 Brüder auf eigene Faust zu recherchieren. Und schon bald, gar nicht überraschend, stoßen sie auf Unstimmigkeiten in der Theorie vom zufälligen Verbrechensopfer. Es scheint fast, als wäre die alte Dame hingerichtet worden. Angesichts dieser Tatsachen verstärken die Vier ihre Bemühungen und wühlen bald im Verbrechenssumpf von Victor Sweet (Ejiofor). Damit begeben sie sich natürlich in höchste Gefahr und es gibt Hinweise, dass Jeremiah irgendwie in die Sache verwickelt ist. Und tatsächlich wartet auf ihn eine hohe Lebensversicherungssumme… Wie? Tja, nun gut. Die Vier Brüder geben ein solides Selbstjustiz Gespann ab, mehr leider nicht. Die Story ist nicht neu und noch weniger überraschend. Die Charaktere sind zwar glaubwürdig aber ordentlich stereotyp. Nur die gute Mutter Mercer nervt trotz kurzem Auftritt mit ihrer englesgleichen Gutmütigkeit. Insofern bietet der Film nur solide, durchaus spannende Kost mit einigen Gewalteinlagen. Der an sich glaubhafte Grundton wird leider durch einen schrecklich konturlosen Fiesling nebst lächerlichen Machtdemonstrationen und einer pseudo-überraschenden, an den Haaren herbei gezogenen, Wendung zum Ende hin zunichte gemacht. Großartiges Highlight des ansonsten eher durchwachsenen Films ist eine Schießerei am Haus der Mercers. Das ist der action- und spannungstechnische Höhepunkt, auch wenn der Realismus hier endgültig flöten geht. Sei’s drum, allzu tiefsinniges Entertainment dürfte hier niemand erwarten und solide Unterhaltung bietet Vier Brüder allemal, dennoch enttäuschen die allzu einfallslose Story und unfreiwillige Komik. Dank der Schießerei jedoch geht’s knapp über den Durchschnitt. Wertung: 06/10 |
The Village - Das Dorf - The Village; USA 2004, Regie: M. Night Shyamalan Mit Bryce Dallas Howard, Joaquin Phoenix, William Hurt, Adrien Brody, Sigourney Weaver… Was? Pennsylvania im Jahre 1897: Ein kleines Dorf liegt abgeschieden vom Rest der Welt von tiefen Wäldern umgeben. Hier herrscht eine trügerische Idylle, denn in den Wäldern lauern die Unaussprechlichen, furchtbare Monster, die den Village People ans Leder wollen. Doch seit Jahren herrscht eine friedliche Koexsistenz zwischen beiden. Solange es niemand wagt, den Wald zu betreten, wird auch keinem etwas geschehen. Den ruhigen Lucius (Phoenix) drängt es dennoch in die nächste Stadt, wo er wichtige Utensilien besorgen möchte. Doch der Rat der Ältesten unter Führung von Edward Walker lehnt dies kategorisch ab. Schon bald häufen sich merkwürdige Zwischenfälle und es scheint klar, dass der Waffenstillstand gebrochen wurde. Diesen Widrigkeiten zum trotz gesteht Lucius endlich der blinden Ivy Walker (Dallas Howard) seine Liebe. Kurz darauf wird er lebensgefährlich verletzt und unter den herrschenden Bedingungen würde er sterben. So fleht Ivy ihren Vater an, in die Stadt gehen zu dürfen um dringend benötigte Medizin zu holen. Von Edward erfährt Ivy die ganze Wahrheit über die Unaussprechlichen und zieht tatsächlich los um Ihrem geliebten Lucius zu retten… Wie? So richtig will Das Dorf nicht zünden. Für Shyamalan typisch wird die Story seiner 4. Regiearbeit ruhig und ohne Effekthascherei erzählt. Zweifellos gibt es mitunter auch sehr spannende und gruselige Situationen. Doch leider hält nicht der gesamte Film dieses bisweilen erreichte Niveau. Zu schnell sind die Monster zu sehen und werden Finten aufgeklärt, die Überraschungseffekte verpuffen. Eigentlich ist das, was sich der Autor da ausgedacht hat eine feine Sache und durchaus tiefgründig und diskussionswürdig, aber leider auch enorm ausbaufähig. Manchmal hätte sogar ein anderer Zusammenschnitt dem Film besser getan. An den Darstellern liegt’s indes nicht. Der Film ist hochgradig besetzt, auch wenn Namen wie Sigourney Weaver fast verheizt werden. Die Dorfgemeinschaft ist auf jeden Fall überzeugend und glaubwürdig. Allen voran ist dabei die Leistung von Dallas Howard beeindruckend. Beim Dorf selbst wurde nicht immer zu Ende gedacht und so müssen Fragen aufgeworfen werden: Woher stammt all das, was es im Dorf so gibt? Wer stellt z.B. Fenster und gar Brillen her? Und wer zum Teufel hat Lucius’ Hasenschartenoperation durchgeführt (sorry River)? Das sind logische Lücken, die einfach stören. Ach ja, der finale Aha-Effekt hat mich dann auch überhaupt nicht überrascht, aber das mag manch einer anders sehen. So ist The Village Shyamalans bisher schwächster Film. Zwar gibt es neben netter Idee und hervorragendem Ensemble auch 2 bis 3 starke, richtig spannende, Szenen. Aber das ist einfach zu wenig um sich 110 Minuten durchzugruseln. Für die, die nicht mit riesigen Erwartungen in einen Shyamalan-Film gehen oder gar noch nie einen gesehen haben, ist das Dorf dennoch einen Blick wert. Wertung: 06/10 |
Voll auf die Nüsse - Dodgeball - A True Underdog Story; USA 2004, Regie: Rawson Marshall Thurber Mit Ben Stiller, Vince Vaughn, Christine Taylor, Rip Thorn, Justin Long, Joel Moore Was? White Goodman (Stiller) ist ein selbstverliebtes Ekel mit Fönfrisur und Oliba, und Besitzer des erfolgreichen Mega-Fitnessstudios Global Gym. Gegenüber fristet die abgewrackte Mukkibude Average Joe’s ihr Dasein. Deren Besitzer Peter la Fleur (Vaughn) verlangt von seiner durchweg skurrilen Stammkundschaft von Losern nicht einmal einen Mitgliedsbeitrag. Folglich ist Average Joe’s hoch verschuldet und Pleite und Goodman plant just eine Übernahme um für das Global Gym Parkflächen zu schaffen. Das können Peters Mannen natürlich nicht hinnehmen und suchen nach Möglichkeiten an die benötigten 50000 Dollar zu kommen. Schließlich stoßen sie auf ein Dodgeball (eine Art Völkerball) Turnier in Las Vegas mit entsprechender Siegprämie. Obwohl der antriebslose Peter mehr als skeptisch ist, beginnt die Average Joe’s Gemeinde unter Anleitung des Altmeisters Patches O’Houlihan (Torn) mit dem Dodgeball Training. Aber Goodman, der seine Konkurrenten bespitzelt, will diese ohnehin geringe Chance noch vereiteln. Dazu stellt er ein Superteam von Hünen zusammen und nimmt selbst am Turnier teil. Haben die krassen Außenseiter-Loser überhaupt eine Chance oder kommt es zur ultimativen Demütigung durch White? Wie? Zunächst eins vorweg: Der deutsche Verleihtitel ist total bescheuert und klingt nach flachem Humor unter der (wortwörtlichen) Gürtellinie. Im Original geht es um eine Wahre Außenseiter Story und die ist, wahr oder nicht, ziemlich amüsant und einfallsreich (allein die Idee mit dem Völkerball). Die spleenige Losertruppe ist liebenswert und die Gags fast durchweg sehr gelungen. Klar sind die manchmal platt und vorhersehbar, aber bei der Gag-pro-Zeiteinheit-Rate fällt das kaum ins Gewicht. Vaughn spielt seine Rolle glaubhaft aber etwas lustlos (was wohl so sein soll), das hätte aber jeder gekonnt und seine Mitstreiter stehlen ihm zweifellos die Show. Highlight ist erwartungsgemäß Ben Stiller und die Witze auf seine Kosten. Er spielt den selbstverliebten Trottel so genial und konsequent, dass kein Auge trocken bleibt wenn er die Leinwand betritt. Das Gleiche gilt für diverse überraschende Gaststars (watch out für David Hasselhoff!). Lediglich der moralinsaure Auftritt von Lance Armstrong ohne jede Selbstironie nervt. Also wenn man mal wieder richtig ablachen will: Ab ins Kino! Wertung: 08/10 |
V wie Vendetta - V for Vendetta; USA 2005, Regie: James McTeigue Mit Natalie Portman , Hugo Weaving, Stephen Rea, Stephen Fry, John Hurt, Tim Pigott-Smith, Rupert Graves… Was? Im London eines zukünftigen Überwachungsstaates wird Evey (Portman) eines Abends bei Missachtung der Ausgangssperre von so genannten Fingermännern in die Enge getrieben. Plötzlich taucht ein maskierter Mann (Weaving) auf und befreit Evey von den „Sicherheitskräften“. Er stellt sich als „V“ vor und seine Ziele sind klar. Er will dem totalitären System ein Ende setzen und zerstört dazu erstmal den Justizpalast. Die ebenfalls kontrollierten Medien spielen den Vorfall natürlich herunter also zieht V in die Sendeanstalt und verkündet seine Botschaft per TV. Dabei ist auch Evey zugegen und in einer Reaktion rettet sie ihn vor den anrückenden Einheiten. Nun hat sie der Staat, repräsentiert durch Kanzler Sutler (Hurt) auch auf der Abschussliste. V nimmt sie mit in sein Versteck. Die Identität des Rebellen bleibt geheim und so tötet er nach und nach wichtige Amts- und Würdenträger des Staates. Cop Finch (Rea), der auf den Fall angesetzt wird, findet bei seiner Recherche so manche Ungereimtheit und letztlich beginnt auch er am System zu zweifeln. Schließlich nähert sich der 5. November und damit das angekündigte Datum für Vs Paukenschlag, der Zerstörung des Parlaments. Natürlich mobilisiert der Staat alle Kräfte gegen die mittlerweile durchaus zahlreichen Anhänger Vs und eine Konfrontation scheint unausweichlich… Wie? Nun ja, V wie Vendetta basiert auf einem Comic, den ich nicht kenne. Das sollte aber gut sein, da ich den Film umso objektiver betrachten kann. Die Optik ist schön düster, so wie es sich für Filme von totalitären Überwachungsstaaten gehört, die Story durchaus komplex und die Darsteller gehen in Ordnung. Schön, dass John Hurt hier mal auf der anderen Seite stehen darf. VwV krankt aber ein einigen kleinen Problemen. Zunächst Weaving als V, der ja dank Dauermaskierung nicht zum Minenspiel in der Lage ist. Da der Film und gerade Vs Szenen aber sehr dialoglastig sind, wirkt das irgendwie blöd. Kann ja keiner was dafür und im Comic mag das funktionieren. Schon bei Spiderman störte mich der Dialog zwischen dem Goblin und Spidey auf dem Dach, hier geht das zwei Drittel des Films so. Weiterhin gibt es logische Lücken hinsichtlich der ganzen Story und vor allem der Vs Wirkung auf eine ganze Gesellschaft. Dies mag mit dem 3. Kritikpunkt zusammen hängen: offene Fragen zum Ende des Films. Wer ist V? Was ist seine Motivation? Woher hat er seine Mittel (monetär und physisch)? Einiges wird zweifellos angedeutet, aber nicht genug vertieft. Davon abgesehen beinhaltet VwV eine Menge durchaus starker Szenen, guter Ideen und ist trotz der vielen Dialoge kaum langweilig. Vielleicht hätte der Film eine weitere halbe Stunde gut gebrauchen können um der Komplexität mehr gerecht zu werden? So verschenkt V wie Vendetta leider viel des zweifellos vorhandenen Potentials. Wertung: 07/10 |