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Nachts im Museum

Neues vom Wixxer

The New World

Next

Not a Girl

NVA


 

Nachts im Museum - Night at the Museum; USA 2006, Regie: Shawn Levy

Mit Ben Stiller, Carla Gugino, Dick van Dyke, Mickey Rooney, Jake Cherry, Robin Williams, Owen Wilson…

Was?

Larry Daley (Stiller) ist ein Träumer, der außer vielen Ideen nur wenig zu Stande gebracht hat. Angesichts chronischer Geldknappheit und der Aussicht, seinen Sohn nicht mehr zu sehen, nimmt Larry einen Job als Nachwächter im naturgeschichtlichen Museum an. Die alte Besetzung um den kauzigen Cecil (van Dyke) soll in den Ruhestand. Was Larry nicht weiß aber bald herausfindet: Nachts erwacht das Museum zum Leben. Und so muss er sich mit Urmenschen, unzähligen Spielzeugsoldaten, Attila dem Hunnen und sogar einem Tyrannosaurus-Skelett rumschlagen. Aber mit Hilfe von Teddy Roosevelt (Williams) übersteht er die erste Nacht und lässt sich sogar zu einer zweiten motivieren. Die Quelle des Phänomens liegt im Keller des Museums: eine uralte ägyptische Goldplatte lässt alles lebendig werden. Allerdings hatte sich dieser Effekt auch auf Cecil und seine Kollegen ausgewirkt und die wollen nun die Platte stehlen. Nun muss Larry einmal mehr versuchen, das Chaos zu ordnen, denn nur mit Hilfe der Museumsbewohner kann er es schaffen, den Raub zu verhindern. Mittendrin ist auch Sohn Nick (Cherry), dem Papa mal seinen tollen Job zeigen wollte…

Wie?

Nachts im Museum ist ein guter Familienfilm, allerdings auch nicht mehr. Stiller albert sich gewohnt tollpatschig durch das Szenario, Wilson ist schon durch bloße Anwesenheit witzig und auch sonst ist der Film unverhältnismäßig gut besetzt. Das schlitzohrige Rentnertrio mit den Altstars Rooney und van Dyke macht Laune. Dazu kommen noch durchaus beachtliche Tricks. Eigentlich der perfekte Film für die Vorweihnachtszeit, obwohl der Film erst kurz danach ins Kino kam. Und Kinder dürften ihren Spaß haben. Doch trotz einiger witziger Einfälle und gelungener Gags will sich nicht die rechte Stimmung einstellen. Allzu brav ist das Gesamtkonzept und selbst Stiller wirkt manchmal recht lustlos. Völlig deplatziert ist dazu noch die oberflächliche Vater-Sohn-Beziehung angesichts der getrennten Beziehung von Daley, nicht zuletzt dank Cherrys miesen schauspielerischen Fähigkeiten. Und so ist man am Ende des Films zwar einigermaßen amüsiert worden, wird jedoch das Gefühl nicht los, dass da mehr drin gewesen wäre. So bleibt Nachts im Museum ein harmloser Film für die ganze Familie, aber eben auch nur für eben diese.

Wertung: 06/10

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Neues vom Wixxer - Neues vom Wixxer; D 2007, Regie: Cyrill Boss, Philipp Stennert

Mit Oliver Kalkofe, Bastian Pastewka, Joachim Fuchsberger  , Christiane Paul, Oliver Welke, Christoph Maria Herbst, Christian Tramitz…

Was?

Der Wixxer ist wieder da. Schnell wird Chief Inspector Even Longer (Kalkofe) klar, dass dieses mal nicht sein Ex-Partner Rather Short unter der Maske steckt. Zudem gibt es eine Todesliste und darauf steht nicht nur Kollege Very Long (Pastewka), sondern auch Victoria Dickham (Paul), Tochter von Lord Dickham (Fuchsberger), einer absoluten Legende beim  Yard. Obendrein haben Even und Victoria eine Beziehung, von der niemand weiß und klar, dass Dickham Longer für einen Obertrottel hält. Dieser sieht nun seine Chance gekommen, dem möglichen Schwiegervater in spe zu beweisen, was in ihm steckt und den Wixxer dingfest zu machen. Die Spuren führen zu einer Nervenheilanstalt, wo überraschenderweise Hatler (Herbst) den Oberarzt gibt, do der vermeintliche Täter sitzt in der Gummizelle. Da nach und nach alle Todeskandidaten das Zeitliche segnen, engagiert Dickham zum Schutz seiner Tochter auch noch einen Privatdetektiv, der sich zu Evens Missfallen als dessen Bruder Much (Tramitz) herausstellt. Unter diesen Konstellationen wird es für Even und Very, den der Wixxer dank einer Büchse Tomatenmark für tot hält, nicht gerade leichter. Und die Ereignisse steuern auf einen großen Empfang der königlichen Familie im Kloster Sankt Vokuhila zu…

Wie?

Schon der erste Teil war eine gelungene Persiflage, der alten Wallace-Klassiker. Dank des recht ansehnlichen Erfolgs überrascht die Fortsetzung kaum. Wieder wurden allerlei Ideen zu witzigen Blödeleien verarbeitet, ohne jedoch die Vorbilder zu missbilligen. Die Besetzung ist dieses Mal noch eine Spur opulenter ausgefallen, fast keine größere Rolle ist namenlos besetzt. Das sorgt hier und da auch für zusätzliche Lacher. Und diese dürfte es wieder reichlich geben. Gerade Hatlers Auftritte sind wieder köstlich und die „Werbeunterbrechung“ ist der absolute Hammer. Doch all der Einfallsreichtum und die Spielfreude verhindern nicht, dass die Humorkurve in der zweiten Hälfte zum Ende hin doch etwas abflacht. Fast scheint es, als ob die besten Ideen gleich zu Beginn verprasst wurden. Aber egal, wenn Hatler „My Way“ schmettert ist das alles vergessen und letzten Endes ist der zweite Auftritt des Wixxers immer noch witziger als die meisten Hollywood-Produktionen. Der Film ist vielleicht etwas professioneller gemacht als sein Vorgänger, ansonsten aber absolut ebenbürtig, besser aber auch nicht.

Wertung: 08/10

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The New World - The New World; USA 2005, Regie: Terrence Malick

Mit Colin Farrell, Q'Orianka Kilcher; Christian Bale, Wes Studi, Christopher Plummer…   

Was?

Im 17. Jahrhundert legt das Schiff von Captain Christopher Newport (Plummer) an der amerikanischen Küste an. Mit an Bord ist John Smith (Farrell). Die Engländer wollen siedeln und bauen zunächst ein Fort. Alsbald treffen sie auf die örtlichen Eingeborenen. Das Aufeinandertreffen ist von gegenseitiger Scheu und Skepsis geprägt, aber auch Neugier. Als sich Smith mit einer kleinen Gruppe ins Landesinnere aufmacht, wird er gefangen genommen. Sein Todesurteil kann nur durch Häuptlingstochter Pocahontas (Kilcher) verhindert werden. Smith bleibt und zwischen den beiden entwickeln sich zarte Gefühle. Dennoch kehrt John zurück zum Fort, wo mittlerweile das Chaos regiert. Auch die Indianer wagen einen offenen Angriff, der jedoch erfolglos bleibt. Schließlich macht sich Smith erneut mit einem Schiff auf Weltreise auf um Pocahontas zu schützen, wie er meint. Damit sie loslassen kann lässt er ihr von seinem Tod berichten. Jahre später trifft John Rolfe (Bale) in Amerika ein. Das Fort ist mittlerweile ein Städtchen, die Indianer weitgehend verdrängt. Auch Rolfe verliebt sich in Pocahontas. Nach schier endlosem Werben werden beide ein Paar, bekommen sogar einen Sohn. Doch vergessen hat Pocahontas John Smith keineswegs. Als das Paar nach England geladen wird, erfährt sie, dass John noch lebt…

Wie?

The New World ist Malicks 4. Film seit 1973 (Badlands) und bedenkt man, dass sein letzter gerade mal 7 Jahre alt ist (Der schmale Grad), könnte man direkt von einem kreativen Hoch sprechen. Doch der neueste Erguss des Kinomagiers ist wahrlich nicht jedermanns Sache. Dieser Stil deutete sich schon teilweise bei Der schmale Grad an. Äußerst ruhig, nein arschlahm, erzählt der Film die Geschichte von John Smith und Pocahontas. Ohne Disney- dafür mit reichlich anderem Kitsch. Trotz aller Liebe zum Detail und wirklich suggestiv schönen Bildern schafft es der Film leider nicht über seine gesamte Länge zu fesseln. Die Entdeckung einer neuen Welt, sowohl geografisch als auch emotional, geriet einfach zu verquast und langatmig. Schade ist auch, dass angesichts der Lovestory die sehr aufwendigen Kulissen und die durchaus authentischen weiteren Erzählstränge zur Staffage verkommen. Vor allem die Entstehung von Jamestown ist wirklich nachvollziehbar und aufwändig, geschieht aber eben nur so nebenbei. Bis endlich Christian Bale seinen Auftritt hat werden unzählige Male schwülstige Monologe geschwungen, besser wird es danach nicht. Was bleibt ist ein anderes Stück Film, eine hypnotische Liebesgeschichte vor dem Hintergrund der Amerika-Besiedelung, handwerklich sicherlich unantastbar. Der Film wird nur wenige Fans finden und diejenigen welchen dürfen sich dann furchtbar wichtig nehmen und als echte Cineasten bezeichnen. Ich fand The New World schlicht und einfach langweilig.

Wertung: 06/10

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Next - Next; USA 2007, Regie: Lee Tamahori

Mit Nicolas Cage, Jessica Biel, Julianne Moore, Thomas Kretschmann, Tory Kittles…

Was?

Cris Johnson (Cage) schlägt sich mit einer billigen Zaubershow in Las Vegas durch. Der Witz daran ist, dass er tatsächlich die Fähigkeit besitzt, 2 Minuten in die Zukunft zu sehen. Einzige Ausnahme ist die Vision seiner Traumfrau Liz (Biel), die er irgendwann in der Zukunft treffen wird. Er weiß zwar, wo und um welche Urzeit, aber eben nicht wann. Also sitzt Cris jeden Morgen in der „Bar seiner Träume“. Von seiner Fähigkeit hat trotz Tarnung auch die Regierung Wind bekommen, welche in Form von Callie Ferris (Moore) Cris nachstellt, was sich auf Grund seiner Gabe natürlich schwierig darstellt. Natürlich trifft Cris schließlich auf Liz und kann auch sie dank seiner Kräfte erobern. Bald werden beide nicht nur von Ferris’ Team, sondern auch von mysteriösen Terroristen um Mr. Smith (Kretschmann) gejagt. Als diese Liz entführen bietet Cris freiwillig seine Hilfe an. Die Terroristen planen, eine Atombombe in Los Angeles zu zünden und Cris soll sie Dank seiner Kräfte aufhalten. Nur sind diese auch den bösen Buben bekannt, weshalb sie Ihn ja auch gejagt hatten und ihm nun mit Liz eine Falle stellen. Und außerdem ist da ja noch die recht beschränkte Vorhersage von 2 Minuten. Allerdings lies sich der Zeitraum bei Liz ja schon einmal ausdehnen…

Wie?

Ich freue mich ja immer, wenn mein „Lieblingsschauspieler“ Cage in einem schlechten Film mitspielt, was erstaunlicherweise recht selten vorkommt. Doch in letzter Zeit verließ Herrn Käfig doch das ein oder andere Mal sein Händchen für die Rollenauswahl. Next ist ein ebensolcher Fall. Die Idee mit der Vorhersage ist grundsätzlich ganz interessant, verliert sich aber leider allzu schnell in logisch durchlöcherter Belanglosigkeit. Ein weiteres Manko ist die Liaison zwischen Cage und Biel, wobei Letztere wenigstens gut aussieht. Zu gut für diesen alten Mann und genau das macht, neben den chaotischen Zuständen in denen sie sich entwickelt, diese Beziehung über die Maßen unglaubwürdig. Die Actionszenen sind auch Mau und retten kaum etwas. Am Schlimmsten sind jedoch die gesichts- und motivlosen Terroristen, die nur als Staffage dienen. Gleiches gilt im Übrigen für die Atombombe, deren Bedrohung nie so recht thematisiert wird. Die Hintergründe des Ganzen werden nie hinterfragt. Das einzig positive ist die recht krasse Darstellung der FBI-Methoden, was als vordergründige Kritik verstanden werden kann. Zum krude konstruierten Finale zieht der Film dann alle Register und protzt schließlich mit einem ach so überraschenden Ende. Und so ist Next ein allenfalls durchschnittlicher Thriller mit Mystery-Einschlag, der völlig zu Recht im Kino unterging.

Wertung: 05/10

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Not a Girl - Crossroads; USA 2001, Regie: Tamra Davis

Mit Britney Spears, Zoe Saldana, Taryn Manning, Anson Mount, Dan Aykroyd…

Was?

Zu ihrem Highschool-Abschluss, haben sich die schüchterne Lucy (Spears), die versnobte Kit (Saldana) und Mimi (Manning) nicht mehr viel zu sagen obwohl sie einst die dicksten Freundinnen waren. Als die schwangere Mimi tags darauf nach LA zu einem Vorsingen will kommen die beiden anderen trotzdem mit, denn Kits Verlobter studiert zufällig in der Gegend und Lucy will endlich ihre Mutter kennen lernen, die auch in dieser Richtung wohnt. Alle 3 fahren im Auto von Gitarrist Ben (Mount) mit, der schon mal wegen Totschlags im Knast gesessen haben soll. Natürlich kommt es auf der Fahrt zu ordentlichen Zickereien und späteren Versöhnungen, Lucy trifft ihre Mutter und Kit erfährt die traurige Wahrheit über ihren Freund. Naja, und logisch, dass sich Ben und Lucy näher kommen und Britney zum Schluss trällern darf. Guess what?

Wie?

I’m not a singer, not yet an actress? Nein, ganz so schlimm ist Britneys Leinwanddebut nicht ausgefallen. Tatsächlich schlägt sie sich recht wacker und muss sich qualitativ nicht vor den anderen Darstellern verstecken. Dabei merkt man deutlich, dass der Film noch aus einer Zeit stammt, in der Britneys das Image einer unschuldigen Jungfrau hatte (ja das gab’s mal!) - aus heutiger Sicht fast grotesk. Der Film selbst ist eine Art Roadmovie für Teenies und Genreneulinge mit allem, was zu einem solchen Film gehört. Dabei wird erwartungsgemäß nichts Überraschendes oder wirklich Aufregendes geboten und von Spannung kann man auch nicht so recht reden. Der Film plätschert halt so vor sich hin ohne aufzuregen, aber auch ohne zu nerven. Richtig störend ist nur, dass sich Dan Aykroyd so verheizen lässt und die eindimensionale Darstellung von Lucys Mutter. Letztlich kann der Film ohne Bedenken allen Britney-Fans und Teens empfohlen werden, die mal ins Roadmovie-Genre reinschnuppern wollen. Als nächstes dann Kalifornia ;-)

Wertung: 06/10

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NVA - NVA; D 2005, Regie: Leander Haußmann

Mit Kim Frank, Oliver Bröcker, Detlev Buck, Jasmin Schwiers, Philippe Graber…

Was?

Ende der 90er Jahre wird der 18jährige Henrik (Frank) zum Wehrdienst bei der Nationalen Volksarmee eingezogen. Der introvertierte Poet kann sich nur wenig mit den Gepflogenheiten anfreunden, die ihn für die nächsten 24 Monate erwarten. Er freundet sich mit dem aufsässigen Krüger (Bröcker) an, der keine Gelegenheit zur Provokation ungenutzt lässt. Neben den teils desolaten Zuständen bei Technik und Organisation lernt Henrik auch die gesamte Palette menschlichen Unvermögens kennen. Als ihn seine Freundin aus der Ferne verlässt, scheint der Tiefpunkt erreicht. Doch bei einem misslungenem Manöver lernt er Marie (Schwiers) kennen. Schnell ist Henrik hin und weg und neu verliebt. Bis er erfährt, dass Marie die Tochter des Kasernenchefs Oberst Kalt (Buck) ist. Und Kalt führt ein eisernes Regiment und als Krüger eines Tages die Simulation einer Krankheit nachgewiesen wird, muss der zur Umerziehung nach Schwedt. Doch die Tage vergehen, Henrik und Marie kommen sich näher. Als der völlig veränderte Krüger zurückkehrt, sind die Tage der DDR längst gezählt. Und trotz der Anstrengung von Kalt und Co. proben die Soldaten bald den Aufstand…

Wie?

Nach Sonnenallee schlägt Haußmann wieder zu. Und genauso ernst wie dieses „Mauerdrama“ sollte man auch NVA nehmen. Dem Realismus wird erbittert der Kampf angesagt und dennoch spart der Film nicht an liebevollen und skurrilen Details aus Erichs Zeiten. Dabei fällt auch auf, dass der Unterschied zur Bundeswehr in einigen Punkten gar nicht so groß war. NVA ist durchweg sehr komisch was an gelungener Situationskomik und teils sehr guten Schauspielern liegt. Leider gehört Hauptakteur Frank nicht zu diesem Kreis. Sein Henrik ist eher langweilig und Gestikarm. Genial dagegen ist Bucks Darstellung des Obersts und auch Bröcker überzeugt als Rebell. Er ist es auch, der dem Film schließlich einen ernsten Unterton

verleiht als Krüger gebrochen und angepasst zurückkehrt. Dies lässt erahnen, dass längst nicht alles so komisch war, was in der NVA abging. Schön, dass der Film den Mut hat, dies trotz seines Anspruches als Komödie/Parodie zu tun. Und genau der stets präsente Witz ohne übertriebene Verklärung macht NVA sehenswert. Wer sich also mal wieder richtig amüsieren und über den Osten ablachen will, ist hier richtig. Das gilt für Menschen, die bei der NVA gedient haben genauso wie für solche vom Bund. Und natürlich auch alle anderen.

Wertung: 08/10

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